Geldgeschichte(n): Geschichte der Börsenberichterstattung – Folge 23

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Am Beispiel der Wiener Börse

Im Rahmen unseres deutsch-österreichischen Verständigungsprojekts vereinen mein Bloggerkollege Clemens Faustenhammer und ich die zwei schönsten Nebensachen der Welt, nämlich Geld und Geschichte, miteinander und reisen dafür einmal monatlich zurück in unsere Finanz-Zukunft. In der 23. Folge freuen wir uns wieder eine Gastfolge vorstellen zu dürfen. Diesmal ist ausgewiesene Börsen- und Medienfachfrau zu Gast. FH-Professorin Monika Kovarova-Simecek referiert über die Berichterstattung zur Wiener Börse von ihrer Gründung zu Zeiten Maria Theresias bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges.

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  • 0:00:00 Begrüßung und Einstieg
  • 0:00:51 Vorstellung und Aktuelles
  • 0:03:32 Geschichte der Börsenberichterstattung
  • 1:07:38 Quellen, Hinweise, Diskussion
  • 1:10:41 Fazit und Verabschiedung

Die Anfänge der Wiener Börse

Die Wiener Börse wurde 1771 als Zwangsbörse gegründet, um die Staatsfinanzen zu sanieren. Diese Gründung war einzigartig, da sie nicht aus dem Handelsstand heraus entstand, sondern staatlich initiiert wurde. Die Hauptrolle spielten Anleihen, die zur Finanzierung der Kriege benötigt wurden. Die Medienlandschaft war damals noch sehr überschaubar, mit dem Wienerischen Diarium als einer der ersten Zeitungen, die sich langsam Wirtschaftsthemen annahm. Es dauerte jedoch noch einige Zeit, bis Börsennachrichten regelmäßig veröffentlicht wurden.

Medien in der Börsenberichterstattung

Mit der Zeit erkannten die Herrscher die Macht der Medien und nutzten sie, um die Bevölkerung für den Börsenhandel zu begeistern. Die Veröffentlichung von Börsenkursen und Preislisten wurde zunehmend populär. Besonders ab 1850, mit der Gründung von Zeitungen wie der Neuen Freien Presse, wurden Börsennachrichten regelmäßig in der Tagespresse präsentiert. Diese Entwicklung zeigt, dass es ein wechselseitiges Spiel zwischen Medien und Kapitalmärkten gab: Die Medien boten Informationen an, weil die Menschen Interesse hatten, und die breite Bevölkerung wurde dadurch für die Börse gewonnen.

Zielgruppen der Börsenberichterstattung

Die Börsenberichterstattung richtete sich nicht nur an das Großbürgertum, sondern auch an andere gesellschaftliche Schichten. In spezialisierten Zeitungen für Berufsgruppen wie Militär, Ärzte oder Juristen fanden sich ebenfalls Börsenkurse. Dies zeigt, dass die Medien gezielt verschiedene Zielgruppen ansprachen, um das Interesse an der Börse zu fördern. Die Popularisierung der Börsennachrichten ermöglichte es einer breiteren Öffentlichkeit, sich am Kapitalmarkt zu beteiligen.

Die digitale Revolution in der Börsenberichterstattung

Die letzten drei Jahrzehnte haben wir eine neue Ära der Börsenberichterstattung erlebt. Die digitale Transformation hat es ermöglicht, Informationen in Echtzeit zu verbreiten und den Zugang zu Finanzdaten für jeden zu erleichtern. Die sozialen Medien und Online-Plattformen spielen eine zentrale Rolle bei der Verbreitung von Börsennachrichten. Diese Entwicklung hat nicht nur die Geschwindigkeit der Informationsvermittlung erhöht, sondern auch die Art und Weise, wie Anleger auf Informationen reagieren. Die digitale Revolution hat die Börsenberichterstattung in jeden Winkel der Welt getragen und ermöglicht es jeder Person mit Internetanschluss, sich aktiv am Kapitalmarkt zu beteiligen.

Fazit: Die Evolution der Börsenberichterstattung

Die Geschichte der Börsenberichterstattung ist ein faszinierendes Kapitel in der Kulturgeschichte der Finanzen. Von den frühen Anfängen der Wiener Börse bis zur heutigen digitalen Ära hat sich die Art und Weise, wie Finanzinformationen vermittelt werden, grundlegend verändert. Die Medien spielen eine zentrale Rolle bei der Popularisierung der Börsen und ermöglichen es einer breiten Öffentlichkeit, sich am Kapitalmarkt zu beteiligen. Die Interaktion zwischen Medien und Kapitalmärkten erweist sich dabei als dynamischevolutionärer Prozess mit dem Anleger als anthropologische Konstante.

Medienempfehlungen

Bei dieser Folge der Geldgeschichte haben wir uns unter anderem auf folgende Quellen gestützt, die wir zur Erweiterung beziehungsweise Vertiefung des jeweiligen Themenschwerpunkts empfehlen können:

Immer einen musikalischen Abstecher wert ist zudem die Playlist der Geldgeschichte(n) auf Spotify, welche alle Musikstücke umfasst, auf die wir bisher in unserem Format referenziert haben! An dieser Stelle möchten wir zudem auf den lesenswerten Finanzblog unseres Gastes Matthias Schmitt verweisen.

Alle Podcastfolgen

Eine frische Folge unseres gemeinsamen Podcastformats mit jeweils zwei lehrreichen Geldgeschichten erscheint ab sofort an jedem ersten Montag im Monat! Sämtliche Ausgaben der Geldgeschichte(n) lassen sich zudem über das Pocast-Archiv abrufen.

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Wer keine Folge der Geldgeschichte(n) verpassen möchte, kann unsere deutsch-österreichische Koproduktion direkt über die gängigen Potcatcher per Stichwortsuche oder Podcast-Feed abonnieren. Alternativ dazu informieren wir regelmäßig auf unseren Kanälen zu jeder neuen Folge, so beispielsweise in meinem Blogtelegramm oder auf Clemens Faustenhammer Blog The Dividend Post.

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