Geldanlage – Wie starte ich mit Hochdividendenwerten?

Strategien zum Portfolioaufbau

Das dritte Thema, welches neben Steuern und Depotbanken von den Lesern dieses Blogs immer wieder an mich herangetragen wurde, ist die konkrete Umsetzung einer Hochdividendenstrategie. Diesem praktischen Aspekt der Geldanlage habe ich in „Bargeld statt Buchgewinn“ – zusammen mit den beiden anderen Favoriten – aus Platzgründen lediglich ein Kapitel widmen können. Dabei umfasst das Thema Hochdividendenstrategien eine Fülle unterschiedlicher Aspekte, die sich gleichwohl kaum für jeden Anleger pauschal beantworten lassen. Aus diesem Grund eignet es sich hervorragend, um im Rahmen von Blogbeiträgen besprochen und diskutiert zu werden!

Zu Beginn erscheint es zweckmäßig, den Themenkomplex in die beiden grundlegend denkbaren Fälle zu unterscheiden, aus denen sich zwangsläufig unterschiedliche Handlungsstrategien ableiten:

  1. Portfolioaufbau
  2. Portfolioverwaltung

Einkommen und Vermögen

Starten möchte ich hier und heute mit dem Portfolioaufbau. Das heißt ich gehe im Folgenden von einem Anleger aus, der weder in Hochdividendenwerte investiert ist noch über nennenswertes Vermögen zum Umschichten in selbige verfügt. Sein Ziel ist es, eine „Gans, die goldene Eier legt“ zu züchten. Voraussetzung hierfür sind regelmäßige „Futtermittel“, also eine positive Differenz aus Haushaltseinnahmen und Haushaltsausgaben. Dieser Überschuss muss zudem systematisch erwirtschaftet und gespart werden (können).

Von dieser Sparsumme sollten zunächst eine Liquiditäts- und eine Notfallreserve gebildet sowie etwaige Konsumschulden getilgt werden. Außerdem empfiehlt es sich, die Liquiditätsreserve regelmäßig um die Abschreibungen auf die langlebigen Konsumgüter (Auto, Küche, Möbel, Waschmaschine etc.) im Haushalt aufzustocken. Hierfür empfiehlt es sich, die Sparrate auf zwei unterschiedliche Konten, ein Reserve- sowie ein Investitionskonto, aufzuteilen.

Bereits diese wenigen Grundlagen dürften dem einen oder anderen Anleger einige Umstellungen abverlangen. Letztendlich gilt es, den eigenen Haushalt buchhalterisch wie ein schlankes Unternehmen zu führen. Vor diesem Hintergrund sind meiner Ansicht nach auch eine persönliche Vermögensbilanz und haushaltsbezogene Einnahmeüberschussrechnung unabdingbar. Ein hervorragender und praxisorientierter Ratgeber zu diesem Thema (nicht jedoch zum investieren selbst) ist das an anderer Stelle bereits empfohlene Buch „Der Weg zur finanziellen Freiheit“ (*) von Bodo Schäfer, welches gebraucht aktuell für unter einem Euro (!) zu haben ist.

Risikotoleranz und Planungshorizont

Auf diesem haushalterischen Fundament kann dann der Portfolioaufbau erfolgen. Dazu muss jeder Anleger im ersten Schritt seine ganz persönliche Risikotragfähigkeit definieren. Im Wesentlichen gilt es dabei festzulegen, welcher Anteil des zu bildenden Vermögens risikoarme (zum Beispiel bonitätsstarke Staats- und Unteranleihen in heimischer Währung) beziehungsweise risikoreiche Anlageklassen (zum Beispiel Aktien) ausmachen sollen. Das Problem hierbei ist, dass beim Vermögensaufbau die Risikotragfähigkeit mangels Erfahrung naturgemäß eine abstrakte Größe ist, die zumindest bis zu den ersten deutlichen Verlusten meist überschätzt wird, zumal der letzte große Markteinbruch nun auch knapp zehn Jahre her ist. Leider kann diese Erfahrung durch kein noch so gründliches Literaturstudium ersetzt werden. Klar sollte zudem  sein, dass Hochdividendenwerte selbstverständlich zu den risikoreichen Anlageklassen zählen.

Zu guter Letzt müssen angehende Hochdividendeninvestoren festlegen, ob ihnen unmittelbare Ausschüttungen wichtig sind oder aber ob diese erst ab einem bestimmten Zieldatum, beispielsweise in zehn Jahren oder ab dem Ruhestand, regelmäßig zufließen sollen. Dies ist insofern von Bedeutung, als dass im zweiten Fall das Spektrum möglicher Wertpapieranlagen viel größer ist, da im Ansparprozess nicht zwingend in Hochdividendenwerte investiert werden muss. Für diesen Fall bietet fast jeder (Online-)Broker eine Vielzahl kostengünstiger Sparpläne an, über die automatisiert in Aktienfonds beziehungsweise entsprechende Exchange Traded Funds (ETFs) investiert werden kann.

Diese lassen sich bei hinreichend langem Planungshorizont zudem so gestalten, dass in der Ansparphase keinerlei Steuern anfallen. Preislich attraktive Angebote finden sich bei spezialisierten und transparent operierenden Fintechs, nicht bei klassischen Banken und Versicherungen. Je nach Vertrag können Sparleistung und Zinseszinseffekt durch diverse Zulagen erhöht werden. Bei Interesse werde ich das Thema gerne in einem gesonderten Blogbeitrag vertiefen.

Streuung und Wertpapiere

Auf der anderen Seite entfalten selbst kleine laufende Erträge eine nicht zu unterschätzende Wirkung auf Einkommensinvestoren: Einerseits disziplinieren sie den Anleger und reduzieren den Anreiz, die „Gans“ zu schlachten. Andererseits liefern die Ausschüttungen eine ständige Rückmeldung zur Summe des tatsächlichen passiven Einkommens. Zumindest bis zur Höhe des Sparer-Pauschbetrags werden die Ausschüttungen mit Ausnahme eines etwaigen Quellensteuerabzuges auch nicht weiter mit Abgaben belastet.

Wer für diese zweite Option votiert muss dann allerdings ein wenig mehr Aufwand betreiben als Anhänger der ersten Option. Egal ob Portfolioaufbau oder -verwaltung: Gerade für Einkommensinvestoren empfiehlt es sich, ihre Ertragsquellen möglichst breit zu streuen. Warum das so ist und welche Kategorien an Hochdividenden weltweit dafür zur Verfügung stehen habe ich ausführlich in „Bargeld statt Buchgewinn“ dargelegt.

Mittlerweile ist es über börsennotierte Fonds respektive ETFs auch möglich, einen Großteil dieses Spektrums über ein einziges Wertpapier abzubilden – Beispiele folgen weiter unten. Gerade diese Wertpapiere bieten sich für Neuinvestoren zum Start an. Sie stellen eine breite Streuung zu relativ niedrige Kosten sicher, gewähren eine hohe Ausschüttungsrendite und übernehmen die Aufteilung und Verwaltung der Investorengelder.

Broker und Sparpläne

Wem unmittelbare Ausschüttungen wichtig sind, sieht sich zudem mit zwei weiteren Herausforderungen konfrontiert. Zum einen benötigen Einkommensinvestoren ein Depot bei einem für den Handel mit Hochdividendenwerte geeigneten Broker. Diese Frage habe ich ausführlich in dem Blogbeitrag „Depotbanken für Einkommensinvestoren“ nebst einem ergänzenden Nachtrag beantwortet. Gerade für Einsteiger, die häufiger eine relativ kleine Order erteilen (müssen), bieten sich nicht zuletzt aufgrund des guten Service CapTrader (*) oder LYNX Broker (*) an, die beide auf dieselbe Handels- und Verwaltungsplattform von Interactive Brokers zurückgreifen:

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Banner von LYNX Broker

Zum anderen ist mir kein Broker bekannt, der zum Portfolioaufbau geeignete, also möglichst breit in viele Hochdividendenkategorien investierende Sammelanlagen als Sparplan anbietet. Sollte einem Leser Gegenteiliges bekannt sein, würde ich mich über eine Rückmeldung freuen. Bis dato können geeignete Wertpapiere nur als Einmalanlage erworben werden. Dies ist mit typischen Sparraten aufgrund der anfallenden Mindestspesen und -gebühren absolut unwirtschaftlich und daher keinesfalls zu empfehlen.

Bei den meisten mir bekannten Brokern lohnt sich eine solche Investition erst ab etwa 3.000 Euro, bei LYNX Broker und CapTrader erfreulicherweise ab etwa 500 Euro. Ganz allgemein sollte bezüglich der Kostenquote darauf geachtet werden, dass diese maximal ein Prozent des Handelsvolumens beträgt; eine Order über 1.000 Euro sollte also in Summe mit nicht mehr als 10 Euro zu Buche schlagen.

Sparvarianten und Investitionen

Egal wie hoch die wirtschaftlich vertretbare Mindestorder nun ist, angehenden Einkommensinvestoren bleibt nichts anderes übrig, als diesen Betrag anzusparen, bevor er investiert werden kann. Auch hierfür stehen mindestens zwei Optionen zur Verfügung. Die Sparraten können einerseits ganz klassisch auf ein separates Spar- beziehungsweise Depotkonto überwiesen werden. Sobald der Kontostand den erforderlichen Schwellenwert überschreitet, wird eine Kauforder erteilt. Hierbei steigern etwaige Dividendenzahlungen ab der ersten Investition die Liquidität. Der große Nachteil dieser Variante ist, dass das angesparte Geld gegebenenfalls über einen längeren Zeitraum unverzinst brach liegt.

Wem das klassische Ansparen zu ertragsschwach ist, kann daher andererseits für die riskantere Option via P2P-Kredite votieren. Hierbei wird die Sparrate sowie gegebenenfalls zufließende Dividenden auf das zuvor bei einer P2P-Plattform eröffnete Investorenkonto überwiesen und idealerweise per Autopilot in Privatkredite mit kurzer Laufzeit investiert. Auch hier gilt: Ist eine ausreichend hohe Summe vorhanden, wird in Wertpapiere umgeschichtet. Der Vorteil: Investitionen in P2P-Kredite sind gebührenfrei in der Regel bereits ab zehn Euro möglich und rentieren in etwa auf dem Niveau von Hochdividendenwerten. Zum Thema P2P-Kredite existieren bereits einige einführende Blogbeiträge. Aus meiner Sicht geeignete Anbieter habe ich im Empfehlungsbereich gelistet. Wenn ich mich für eine Plattform zum Ansparen entscheiden müsste, würde ich Mintos (*) den Vorzug geben:

Banner von Mintos
 
Und welche Wertpapiere bieten sich nun zum Portfolioaufbau an? An dieser Stelle möchte ich zwei kostengünstige ETF vorstellen, die sich hierfür aus meiner Sicht besonders eignen. Weitere Vorschläge sind natürlich immer willkommen!

  • Arrow Dow Jones Global Yield ETF: Der ETF verwaltet ein Portfolio aus 150 Wertpapieren, die zu je gleichen Anteilen auf die fünf Kategorien globale Aktien, Real Estate Investment Trusts (REITs), alternative Investments wie beispielsweise Business Development Companies (BDCs) und Master Limited Partnerships (MLPs), Unternehmensanleihen und Staatsanleihen verteilt sind. Er ist unter dem Kürzel GYLD an der NYSE Arca handelbar.
  • Global X SuperDividend ETF: Der ETF investiert in ein weltweit diversifiziertes Portfolio aus 100 Dividendenaktien. Darunter befinden sich zahlreiche Hochdividendenwerte (aktuell vor allem REITs). Das Wertpapier ist ebenfalls an der NYSE Arca notiert und unter dem Kürzel SDIV handelbar.

Die Dividendenrendite der beiden monatlich ausschüttenden ETFs lag zuletzt bei etwa sieben beziehungsweise acht Prozent pro Jahr. Der in meinem Buch „Bargeld statt Buchgewinn“ ebenfalls zum Einstieg empfohlene Guggenheim Multi-Asset Income Fund eignet sich inhaltlich zwar ebenfalls nach wie vor, allerdings ist die jährliche Dividendenrendite zwischenzeitig auf unter fünf Prozent gefallen. Sie wurde zuletzt nicht mehr an den gestiegenen Kurs angepasst.

Fazit und Ausblick

Bereits diese kurze Einführung zum Portfolioaufbau im Rahmen der Umsetzung einer Hochdividendenstrategie belegt den möglichen Umfang des Themas. Sofern gewünscht bin ich gerne bereit, in Zukunft weitere Aspekte hierzu aufzugreifen und zu besprechen. Schreiben Sie mir hierzu einfach Ihre Vorschläge – mit oder ohne E-Mail-Kontakt!

    31 Antworten auf „Geldanlage – Wie starte ich mit Hochdividendenwerten?“

      1. Hallo Lars,
        P2P-Kredite bieten sich meiner Meinung nach als interessanter Puffer für zwei Situationen an:
        1. Zum Ansparen (wie im Beitrag beschrieben)
        2. Zum „Parken“
        Letzteres kommt dann in Betracht, wenn die Börsen – wie aktuell – Höchststände markieren. Einkommensinvestoren, denen eine Wiederanlage der Dividenden zu „heiß“ erscheint, aber dennoch nicht auf eine hohe Verzinsung verzichten möchten, können auf P2P-Kredite ausweichen. Diese Mittel lassen sich dann in einem Crashszenario wieder in Hochdividendenwerte reinvestieren. In Summe bleibt das natürlich eine risikobehaftete Strategie.

        Beste Grüße
        Luis

    1. Hallo Luis,

      vielen Dank für Deine zahlreichen hilfreichen Veröffentlichungen zum Thema Hochdividendenwerte. Seit wenigen Jahren suche ich ausschüttungsstarke Papiere, v.a. ETFs. Einen Aspekt dieser Anlage schätze ich besonders, nämlich den motivierenden Aspekt regelmäßiger, besonders monatlicher Ausschüttungen.
      Gerne möchte ich auch einen kritischen Aspekt diskutieren, nämlich den Kursverlauf der zugrunde liegenden Papiere. Der Anleger sollte nicht erwarten, eine 7 %-ige Ausschüttung zu erhalten und zusätzlich eine dauerhafte Wertsteigerung der Papiere. Das gibt der Markt nicht her.
      Im Gegenteil beobachte ich teils erhebliche Wertschwankungen bzw. -verluste der Werte. Werte, die sich mit dem Energiesektor beschäftigen, v.a. BDCs und MLPs haben seit 2015 mit fallenden Ölpreisen teils erheblich an Wert verloren, US-Papiere verlieren seit Anfang 2017 weiter an Wert durch den steigenden Euro. Zuvor gekaufte Papiere schütten also für den Euro-Anleger weniger aus.
      Wesentlich „ruhiger“, weniger volatil verhalten sich klassische Dividen-ETFs, die natürlich auch weniger ausschütten (2-3 % Ausschüttungsrendite).
      Ich versuche mich also zu bremsen und nicht zu viele risikoreiche Werte in mein Depot einzukaufen.
      Abschließend habe ich noch eine Frage zur zukünftigen Bewertung: Nehmen wir an, der Ölpreis hat jetzt einen Boden gefunden oder steigt sogar, der Euro legt nicht noch weiter exorbitant zu – Wäre dann nicht der Einstiegszeitpunkt in US-Hochdividendenwerte jetzt sinnvoll? Viele der o.g. energielastigen BDCs/MLPs sind derzeit vergleichsweise „günstig“. Bsp. Arrow Dow Jones Global Yield: 2014 in der Spitze bei ca. 21 € notierend, jetzt bei 15,50 €. Jetzt einsammeln? Was meint Ihr?

      1. Hallo DocDirk,
        zunächst einmal vielen Dank für die Blumen. Und ja, Du hast natürlich recht. Das Kurspotenzial von Hochdividendenwerten ist beschränkt. Bestenfalls bei Instrumenten, die von der Körperschaftssteuer befreit sind, können Anleger einen Schnaps mehr Rendite erhoffen.
        Allerdings gilt hier wie bei allen anderen Aktien auch, dass die Bewertung vom jeweiligen Geschäftsmodell abhängt. Ölwerte gehen nun mal (überproportional) in die Knie, wenn der entsprechende Rohstoffpreis fällt. Ein anderes Negativbeispiel sind Schifffahrtsaktien, die in den letzten Jahren regelrecht abgestüzt sind. Ferner eröffnen Währungseffekte Chance wie Risiken.
        Diese kurzen Beispiele zeigen, wie wichtig es ist, in ein breit gestreutes Weltportfoio aus Hochdividendenwerten zu investieren. Denn natürlich gibt es auch den umgekehrten Fall (moderat) steigender Kurse bei gleichzeitig hohen Dividendenrenditen. Und wer aktuell die Risiken scheut, kann ja auf P2P- Kredite ausweichen (siehe oben).

        Beste Grüße
        Luis

    2. Hallo Luis,

      Vielen Dank für das Buch und die wertvollen Informationen.
      Ich würde gerne anfangen und mir ein kleines passives Einkommen mit Dividenden aufbauen.
      Tatsächlich fällt es mir schwer, den richtigen Einstieg zu finden.
      Mit Mifid 2 hat dieser Artikel etwas am Relevanz verloren, da die ETFs in Deutschland nicht mehr handelbar sind.
      Wäre ein Artikel „Starten mit Hochdividendenwerten nach MIFID2“ nicht eine tolle Erweiterung dieses Artikels?
      Wenn ich heute X Euro habe, in Deutschland lebe und „einfach mal anfangen“ möchte., wie wäre der einfachste Einstieg?

      1. Hallo Martin,
        vielen Dank für Deinen Hinweis. Du hast natürlich Recht, der Beitrag gilt für die Zeit vor MiFID II, die gelisteten ETFs dürften mittlerweile nur noch bestimmten Investoren zugänglich sein. Ich werde mich des Themas annehmen und in den nächsten Wochen eine Alternative als Antwort auf Deine Frage vorstellen!

        Beste Grüße
        Luis

    3. Zunächst einmal vielen Dank für diesen Beitrag. Habe mir die beiden genannten ETFs gerade mal angesehen, weil ich das Thema sehr interessant finde. Hier die Charts für die letzten 7 bzw. 8 Jahre:
      https://ibb.co/xmw1GNQ
      https://ibb.co/mRBgF0g
      Bei dem Arrow Dow Jones kommt man nach dieser Zeit selbst beim Reinvestieren aller Erträge gerade mal Null auf Null raus – oder lese ich das falsch? Der Superdividend steht besser da, aber sicher auch nicht mehr, als andere „normale“ ETFs über einen solchen Zeitraum – und das Währungsrisiko und Steuergenerve ist natürlich nochmal eine Sache für sich.

      In der Risiko/Chance-Bewertung sagt der Broker-Algo:
      SDIV: Although this fund had a lower Standard Deviation of returns during the last 3 years than was typical for its category, the Sharpe Ratio and Alpha indicate that investors were not adequately rewarded.

      GYLD investors were not compensated during the last 3 years for the risk employed by the fund’s managers, resulting in a Sharpe Ratio below 1 and a negative Alpha.

      Haben sich die beiden ETFs einfach so schlecht entwickelt seit Erscheinen dieses Beitrags?

      1. Hallo,
        grundsätzlich wirft ein Portfolio internationaler Dividendenwerte langfristig und im Schnitt natürlich nicht mehr ab als die Marktrendite. Es sollte klar sein, dass es die Dividende nicht noch als Aufschlag gibt. Von daher sollte es auch nicht verwundern, dass ein Dividenden-ETF in etwa wie ein „normaler“ ETF abschneidet, nur eben, dass dieser einen Teil der Marktrendite auszahlt. Und genau darauf kommt es Einkommensinvestoren an.

        Das Währungsrisiko hat man übrigens bei jedem ETF, der auch außerhalb der Eurozone investiert ist. Und bei einer deutschen Depotbank entfällt auch die Steuererklärung in Eigenregie. Bleibt halt noch, das sich Indizes über bestimmte Phasen besser beziehungsweise schlechter entwickeln als andere – egal, ob es sich hierbei um Indizes auf Dividendenwerte oder eben nicht handelt. Und eine Chanes-Risiko-Bewertung auf Basis von Shape Ratio und Alpha der letzten drei Jahre hat meiner bescheidenen Meinung nach eine sehr begrenzte, scheinpräzise Aussagekraft.

        Beste Grüße
        Luis

    4. Hi Luis,

      danke für die Antwort und sorry für meine verspätete Reaktion. Du schreibst: „Und bei einer deutschen Depotbank entfällt auch die Steuererklärung in Eigenregie“ Klar, aber die beiden ETFs oben gibt es in DE doch gar nicht zu kaufen…? Finde ich jedenfalls weder bei meinem Broker noch bei JustETF. Daher dann eben doch eigene Steuererklärung. Und ich wollte es ja nicht so drastisch schreiben, aber wenn ich mir den Chart von GYLD so ansehe, würden die Dividenden doch quasi nur aus meiner investierten Summe ausbezahlt und einmal durch den Fiskus geschleust, oder?
      Chance-Risiko: Da weißt du sicher sehr mehr drüber als ich, fiel mir nur eben auf. Und die ETFs gibt es eben sooo viel länger auch noch nicht (7 bzw. 8 Jahre ). Bei 5 Jahren sah die Bewertung nur unwesentlich besser aus.

      1. Hallo David,
        Du hast natürlich recht, die inländische Bank übernimmt die Ermittlung und Abführung der Steuer im Prinzip nur für handelbare ETFs (wozu die beiden genannten nicht mehr gehören). Allerdings gilt das auch für Altbestände, beispielsweise vor 2018 erworbene oder nach 2018 übertragene Anteile am Global X SuperDividend ETF.

        Und ja, GYLD sieht insbesondere zwischen 2014 und 2016 nicht überzeugend aus. Das düfte vor allem auf die Schwäche der Energiewerte und Unternehmensanleihen zurückzuführen sein – ob das in Zukunft auch so sein wird, ist eine andere Frage. Vielleicht gefällt Dir der Wert besser, den ich am Samstag vorstellen werde. Der fällt nicht unter die MiFID-II-Richtlinie, investiert global und die Ausschüttungsrendite bewegt sich zwischen 8 und 9 Prozent. Zudem kann der der Wert gut mit dem MSCI World Index mithalten.

        Beste Grüße
        Luis

    5. Hallo Luis,

      wird es den erwähnten zweiten Teil (Portfolioverwaltung) auch noch geben, oder existiert er bereits und ich finde ihn nur nicht?

      1. Hallo Anette,
        der Themenkomplex „Portfolioverwaltung“ ist immer mal wieder thematisiert worden, teilweise in Blogbeiträgen, teilweise im Gratiskurs, allerdings nie als eigenständiger Komplex (außer in meinen Seminaren). Ich sollte das bei Gelegenheit nachholen, danke für den Hinweis.

        Beste Grüße
        Luis

    6. Was ich ganz spannend finden würde wären alternativen bezogen auf die jüngste PRIIP-Verordnung von der Bafin. Ich persönlich wollte nun direkt losstarten mit Lynx und kann mir den SDIV erstmals wieder aus den Kopf schlagen. Ich tu mich persönlich etwas schwer nun eine geeignete Alternative zu finden.
      Über einen Blogbeitrag hierzu oder kurzes Kommentar würde ich mich sehr freuen.
      Beste Grüße

    7. Moin Leute,

      ich selber bin „Einkommensinvestor“ mit DIvidenden Strategie geworden. Nach dem Start 2014 in dieses Thema hat sich diese Strategie heraus gebildet. Zu beginn meiner Zeit bin ich dann auch auf den Global X Super Dividend gestoßen. Die Monatlichen auszahlungen waren cool. Trotzdem war und ist das Ding mist. Denn unterm Strich von 2015 – 2019 Steht ein Verlust von 15 %. Und auch wenn ich auf Hohe Dividenden wert lege, sollte der Wert zumindest in einem Korridor bleiben: Shell, PB, Ford, usw wären mal ein paar Firmen wo das bei mir im Depot so ist.

      Ich kann daher nur vor diesem Scheiß Fond warnen, ein Blick auf den Chart sagt alles!

    8. Hallo,
      würdest du die beiden ETF immer noch als gut für Einsteiger aus deiner Sicht einstufen?

      Und wo kann man die ETF’s kaufen? bei LYNX sind sie wohl gesperrt wegen MiFID-II, https://www.lynxbroker.de/service/gesperrte-etfs/#Amerika

      Bei CapTrader kann ich sie zumindest im Demo-Konto finden und kaufen.

      Kann das jemand bestätigen, dass das auch nach der Registrierung funktioniert oder kennt jemand noch andere inländische Broker, wo das möglich ist?

      MfG

      1. Hallo Daniel,
        wenn die ETF wegen MiFID-II gesperrt sind, dann kannst du sie maximal über z.B. Swissquote oder einen anderen Broker, der nicht in der EU sitzt (Captrader und LYNX sind europäische reseller) kaufen. Mit dem Brexit eröffnen sich eventuell hier neue Möglichkeiten.

        1. Das ist nicht zwingend. Ob ein Broker MiFID II anwenden muss oder nicht hängt nicht davon ab, wo er seinen Sitz hat, sondern ob er in der EU aktiv ist. Dazu reicht schon, wenn er Werbung macht. Allein dafür braucht es eine Banklizenz, die natürlich an die Einhaltung von MiFID II gekoppelt ist. Deshalb sind auch direkt bei IB entsprechende ETFs für europäische Kunden nicht handelbar. Bei der Swissquote schon, da die Schweizer nicht in der EU aktiv sind – daher sind sie ja auch in Deutschland relativ unbekannt.

          Beste Grüße
          Luis

    9. Dank für die Antwort, Timo.
      Und was denkst du darüber, dass bei Captrader der Kauf im Demo-Konto möglich ist? Eventuell dort doch noch kaufbar oder ist das Demo-Konto für Leute außerhalb der EU bzw. aus den USA angelegt.

      @Luis und alle anderen, die was dazu wissen:
      Ich habe mir nochmal Gedanken zu der Abführung der Quellsteuer in die USA, Kanada usw. bei speziellen Wertpapieren und beispielsweise den obigen Fonds gemacht.

      Macht das Investieren in solche Fonds und Wertpapiere nicht erst dann Sinn, wenn man in Deutschland seinen Freibetrag auf Kapitaleinkünfte völlig ausgeschöpft hat?

      Meine Überlegung ist die, dass wenn ich noch Freibeträge übrig habe und gleichzeitig in einen US-Fonds (wie oben) investiere, ich ja Quellsteuer an die USA zahlen muss. Diese Quellsteuer kann ich mir aber nicht in Deutschland über das Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) anrechnen lassen , da ich in Deutschland ja eh noch einen Freibetrag habe und dadurch quasi „unnötig“ Quellsteuer an die USA zahle. Wenn ich beispielsweise in einen ausschüttenden MSCI World investieren würde, müsste ich keinerlei Steuern zahlen. Zumindest bis der Freibetrag ausgeschöpft ist.
      Natürlich kann es sein, dass ich mit dem US-Fonds aus dem Beispiel trotzdem besser fahre als mit dem ausschüttenden MSCI World, aber aus Steuersicht scheint es doch besser erst mit anderen Anlagen den Freibetrag auszuschöpfen und dann in solche Hochdividentenwerte mit Quellsteuer zu investieren.

      Falls ich was falsch verstanden habe, bitte richtig stellen. Ich bin noch recht neu in der Materie und habe noch nicht ganz verstanden, wann eine Quellensteuer fällig ist und wann nicht.

      Grüße

      1. Hallo Daniel,

        die ETF sind vermutlich bei Captrader handelbar (prinzipiell). Bzw. Captrader ist ja nur der reseller von Interactive Brokers und denen ist die europäische Gesetzgebung zunächst einmal wumpe. Jedoch ist es Captrader gesetzlich untersagt, *dir* zu ermöglichen dieses Wertpapier zu kaufen.

        Bezüglich Quellensteuer und Sparerpauschbetrag, das ist eine gute Frage, die habe ich mir auch schon gestellt.

        1. Leider ist CapTrader und auch Interactive Brokers die Gesetzgebung nicht wumpe. Begründung: Siehe meine erste Antwort. Es gibt allerdings einige ETFs, die sich auch deutsche Anleger über Optionen andienen lassen können, also gewissermaßen eine indirekte Form des Erwerbs.

          Beste Grüße
          Luis

      2. Hallo Daniel,
        Deine Ausführungen sind grundsätzlich richtig. Als alleinstehender Einkommensinvestor ist allerdings der Freibetrag in Höhe von 801 Euro pro Jahr recht schnell ausgeschöpft, dann brauchst Du Dir keine Gedanken mehr zu machen!

        Beste Grüße
        Luis

    10. So. Ich habe mir nochmal einige Gedanken gemacht und werde meinen Einstieg in die Welt der Hochdividendenwerte erstmal etwas nach hinten verschieben.

      Zunächst will ich bis spätestens Ende des Jahres genug Kapital in P2P investieren, um den jährlichen Freibetrag mitnehmen zu können, wenn ich fortan regelmäßig Ende des Jahres einmal alles komplett auszahlen lasse um die Zinsen auch versteuern zu können. Einen Tag später zahle ich die benötigte Summe wieder ein. Die Zinsen werden an der Börse reinvestiert.

      Meine Standard-ETF-Sparpläne laufen weiter und ab nächstes Jahr werde ich dann schrittweise in geeignete Hochdividendenwerte investieren.

      Soweit die Theorie 😉

    11. Weiter habe ich mir auch nochmal Gedanken bezüglich des kleinen Steuernachteils von US-Fonds bei vorher nicht genutztem Freibetrag gemacht (wegen der 15% Quellsteuer, sie Kommentar weiter oben).

      Angenommen ich habe 3000€ US-Quellsteuerpflichtige Erträge im Jahr erwirtschaftet. Heißt 450€ (15%) gehen an die USA und 2550€ bekomme ich tatsächlich ausgezahlt. Davon werden 800€ Freibetrag abgezogen und es bleiben 1750€, die zu versteuern sind.

      Szenario 1:
      Nun gehe ich davon aus, dass die mit 28% versteuert werden, was 490€ macht. Davon müssten ja dann die schon gezahlten 450% abgezogen werden und defakto wäre der Freibetrag auch ausgeschöpft und gleichzeitig die US-Quellsteuer nicht „umsonst“ gezahlt und man bräuchte keine sonstigen Spielereien um den Freibetrag auszuschöpfen….

      Szenario 2:
      Was mich verunsichert: theoretisch könnte das FA ja auch die zu versteuernden 1750€ einfach mit 13% versteuern (227,5€) und sagen, dass die anderen 15% schon über die US-Quellsteuer versteuert wurden. Das wäre ja auch irgendwie korrekt, nur wäre die Steuerbelastung dann wesentlich höher (15% Anteil: 450€ + 13% Anteil: 227,5€ = 667,5€ statt 490€ Steuer). Dann würde es sich wieder lohnen vorher noch den Freibetrag anderweitig „quellsteuerfrei“ voll auszuschöpfen…

      Weiß jemand, ob das FA die Quellsteuer-Prozente (in dem Fall 15%) an sich von der prozentualen Kap.Steuer (28%) abzieht oder die tatsächlich gezahlten Quellsteuer-Beträge (in dem Fall 450€) von der zu zahlenden Kap.Steuer (errechnet mit dem vollen Satz, 28%) abzieht?

      Bzw. welches Szenario entspricht der Realität oder gibts gar ein weiteres?

    12. Hallo Luis!
      Vielen herzlichen Dank für die vielen tollen Infos zu Hochdividendenwerten. Setzt du bei deiner Strategie eigentlich einen Stop-Loss oder hältst du die Titel unabhängig von der Kursentwicklung weiter? Und handhabst du das für Einzelwerte und Sammelanlagen gleich?

      Vielen Dank und liebe Grüße
      Katilia

      1. Hallo Katilia,
        ich arbeite grundsätzlich nicht mit Stop-Loss-Kursen, auch nicht dynamischen. Hierbei ist meiner Meinung nach einfach das Risiko zu groß, zu oft ungünstig ausgestoppt zu werden – das gilt gleichsam für Einzelwerte wie für Sammelanlagen. Hinzu kommt ja dann immer die Überlegung, ob und wenn ja bei welchem Kurs wieder ein Einstieg erfolgen soll.

        Viele Grüße
        Luis

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