Cashtest – Arrow Dow Jones Global Yield ETF

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Einstieg und Überblick

In jüngster Zeit wurde ich vermehrt nach einem geeigneten „Einsteigerpapier“ im Bereich der Hochdividendenwerte gefragt. Hierbei waren in der Regel zwei Aspekte wichtig. Erstes die Möglichkeit, das Spektrum möglichst breit mit einem einzigen Wertpapier abzudecken und zweitens diesen Titel auch mit kleinen Beträgen regelmäßig besparen zu können. Eine zugegebenermaßen sehr kurze Antwort auf die Frage habe ich in einem Blogbeitrag im September des vergangenen Jahres gegeben. Das eine der beiden genannten Einstiegspapiere, den Global X SuperDividend ETF, habe ich im darauffolgenden Monat ausführlich besprochen. Dasselbe möchte ich heute mit dem zweiten genannten Papier, dem Arrow Dow Jones Global Yield ETF, nachholen.

Wie beim Global X SuperDividend ETF handelt es sich auch beim Arrow Dow Jones Global Yield ETF um einen sogenannten Exchange Traded Fund (ETF). Das heißt, beiden Wertpapieren liegt eine passiv verwaltete Sammelanlage zugrunde. Als Sammelanlage zielt der Arrow Dow Jones Global Yield ETF dabei auf eine sehr breite Streuung von Dividendenwerten und Zinstiteln. Die passive Verwaltung wiederum sorgt für eine automatisierte und regelgebundene Investition. In diesem Fall wird der Dow Jones Global Composite Yield Index nachgebildet, ein aus fünf Anlagekategorien zusammengesetzter Weltindex. Wie sich dieser genau zusammensetzt und vom Fondsanbieter in einen ETF-Mantel gekleidet wurde möchte ich nachfolgend ausführen.

Historie und Kennzahlen

Zunächst zum Fondsanbieter: Die Firma Arrow Investment Advisors ist eine junge, im Jahr 2006 gegründete, bankenunabhängige Vermögensverwaltung. Das im Privateigentum befindliche Unternehmen firmiert als Limited Liability Company (LLC), dem US-amerikanischen Pendant zur hiesigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Der Firmensitz befindet sich in der Nähe von Washington D. C. Das kleine Managementteam hat sich auf unkonventionelle Investmentansätze spezialisiert und betreut aktuell 10 Fonds. Alle ETFs firmieren unter dem Markennamen ArrowShares.

Logo von Arrow Investment
Logo von Arrow Investment, Bildquelle: Seite des Unternehmens

Zu letzteren zählt auch der Arrow Dow Jones Global Yield ETF. Aufgelegt wurde der Fonds im August 2012. Mit einer Marktkapitalisierung von etwa 90 Millionen US-Dollar handelt es sich um einen relativ kleinen ETF. Insgesamt laufen knapp sechs Millionen Anteile um, die ausschließlich an der New York Stock Exchange Arca (NYSE Arca) gehandelt werden. Die vollelektronische Börse aus Chicago gehört zur New York Stock Exchange (NYSE) und ist eine der weltweit führenden Handelsplätze für ETFs. Bezogen auf den Schlusskurs von 2017 betrug die auf das Jahr hochgerechnete Ausschüttungsrendite 6,7 Prozent. Ferner arbeitet der ETF ausschließlich mit Eigenkapital, das heißt es werden keine Kredite verwendet, um die Investitionen zu hebeln.

Soviel zu den nackten Zahlen. Nun zum Inhalt: Der ETF bildet wie zuvor erwähnt den Dow Jones Global Composite Yield Index ab. Dieser wird wie zigtausende andere auch vom weltweit größten und bekanntesten Anbieter S&P Dow Jones Indices berechnet und herausgegeben und wird aktuell ausschließlich vom hier besprochenen ETF genutzt. Der Index setzt sich aus fünf verschiedenen Vermögensklassen zusammen:

  • Globale Aktien
  • Globale Immobiliengesellschaften (REITs)
  • Globale alternative Anlagen
  • Globale Unternehmensanleihen
  • Globale Staatsanleihen

Dabei wird jede der fünf Vermögensklassen mit jeweils zwanzig Prozent gewichtet. Um auch innerhalb der Vermögensklassen eine ausreichende Streuung zu gewährleisten setzt sich jede aus dreißig ebenfalls gleichgewichteten Einzelwerten zusammen. Insgesamt umfasst der Index also 150 börsennotierte Wertpapiere. Diese Gewichtung wird jedes Quartal neu wiederhergestellt, das heißt relativ gut gelaufene Wertpapiere werden teilweise verkauft und relativ schlecht gelaufene gekauft.

Die Werte der ersten drei Vermögensklassen werden dabei nach Höhe der Dividenden ausgewählt, die Werte der beiden zuletzt genannten Vermögensklassen nach Höhe der Zinsen. In beiden Fällen spielen bei der konkreten Auswahl auch qualitative Einflussfaktoren eine Rolle. Neben klassischen Dividendenaktien und REITs umfasst das Portfolio auch folgende Hochdividendenwerte: Master Limited Partnerships (MLPs), Royalty Trusts, Preferred Shares, Schifffahrtsgesellschaften und Hochzinsanleihen.

Etwa 70 Prozent aller im Index und ETF enthaltenen Titel sind in US-Dollar notiert, der Rest ist quer über die (Währungs-)Welt verteilt. Auch bei der Länderaufteilung dominieren die USA mit 45 Prozent das Portfolio, es folgen Südafrika, Russland, die Türkei und Mexiko mit jeweils vier bis fünf Prozent. Unter den Sektoren machen Finanztitel ein Viertel des Volumens aus, gefolgt von Energieunternehmen und Staatsanleihen mit jeweils zwanzig Prozent. Gar nicht vertreten sind Technologieunternehmen.

Interessant ist ferner, wie sich die Gesamtrendite (Ausschüttungen zuzüglich Kursänderungen) der letzten zwölf Monate von 6,9 Prozent über die fünf Anlageklassen zusammensetzt:

  • Aktien: 7,01 Prozent
  • Immobiliengesellschaften: 6,62 Prozent
  • Alternative Anlagen: 11,07 Prozent
  • Unternehmensanleihen: 5,98 Prozent
  • Staatsanleihen: 3,99 Prozent

Seit seiner Auflage im Jahr 2012 ist der ETF um einen guten Prozentpunkt pro Jahr gestiegen. Die bescheidene Entwicklung ist vor allem das Resultat einer Schwächephase zwischen Mitte 2014 und Anfang 2016.

Konditionen und Besteuerung

Hierfür gelten im Grunde dieselben Ausführungen wie zum Global X SuperDividend ETF. Die Ordergebühren für den Handel an der NYSE Arca sind bei Wahl eines geeigneten Brokers (siehe weiter unten) sehr niedrig. Investoren sollten allerdings unbedingt darauf achten, ihre Order zu limitieren. Aufgrund der Tatsache, dass es sich um einen relativ kleinen ETF handelt, können Kauf- und Verkaufskurs bisweilen deutlich auseinanderfallen. Ein Limit schützt hier vor unliebsamen Überraschungen.

Die jährlichen Kosten des Fonds belaufen sich 0,75 Prozent des verwalteten Vermögens. Für einen ETF ist das vergleichsweise hoch und in diesem Fall der Preis für einen ausgefallenen Index des weltweit führenden Anbieters (der sich seinen Service und Namen ebenfalls bezahlen lässt). Erfreulich ist auch hier das monatliche Ausschüttungsintervall. Allerdings wird keine Fixdividende gezahlt, die Ausschüttung schwankt von Monat zu Monat.

Zu guter Letzt ist die steuerrechtlich Behandlung der Ausschüttungen recht einfach zu handhaben. Ebenso wie beim Global X SuperDividend ETF und Alerian MLP ETF zahlen hierzulande veranlagte Investoren gemäß dem Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) zwischen den USA und Deutschland 15 Prozent US-amerikanische Quellensteuer, die jedoch in voller Höhe auf die hiesige Abgeltungssteuer angerechnet werden kann. Die neue Fondsbesteuerung greift bei diesem ETF nicht. Warum das so ist, habe ich in einem separaten Blogbeitrag beschrieben.

Chancen und Risiken

Die wechselhafte Entwicklung des ETF macht deutlich, dass selbst ein breit angelegtes Portfolio unterschiedlicher Instrumente nicht vor Verlusten gefeit ist. Die oben erwähnt Schwächephase ist vor allem auf einen Kursverfall von Energiewerten sowie Unternehmens- und Schwellenländeranleihen zurückzuführen. In Summe wirkte sich das eben auch auf den ETF aus. Auch die Höhe der Ausschüttungen konnten sich nicht davon abkoppeln, wenn auch mit deutlichen Zeitverzug (2015 war bisher das Jahr mit den nominal höchsten Auszahlungen). Chancen wie Risiken leiten sich hier schlicht aus den jeweiligen Komponenten des Fonds ab.

Portfolio des Arrow Dow Jones Global Yield ETF
Aufteilung des Arrow Dow Jones Global Yield ETF, Bildquelle: Seite des Unternehmens

Nichts desto trotz reduziert der ETF in Summe das Einzelwert-, Branchen- und Länderrisiko deutlich. Vor allem die Streuung über verschiedene, nur schwach miteinander zusammenhängende Anlagekategorien sollte sich grundsätzlich positiv bemerkbar machen. Die Feuertaufe im Zuge einer handfesten Finanzkrise steht aufgrund seines Alters allerdings noch aus. Einer solchen kann der Fonds zumindest in einem Punkt gelassen entgegen sehen. Mangels Fremdkapital ist zumindest eine bilanzielle Schieflage auszuschließen.

Anleger sollten schließlich noch beachten, dass sie in hohem Maße, genau genommen zu 70 Prozent, den Chancen und Risiken ausgesetzt sind, die sich aus den Wechselkursschwankungen zum US-Dollar ergeben. Wie bereits öfter erwähnt, halte ich für Investoren aus der Eurozone die Chancen langfristig höher als die Risiken.

Zusammenfassung und Stammdaten

Einkommensinvestoren, die sich ein breit gestreutes Weltportfolio aufbauen oder es einfach nur bequem haben wollen finden im Arrow Dow Jones Global Yield ETF ein geeignetes Vehikel. Wem der Aktienanteil und die Streuung zu gering ist, kann die Investition auf zwei Beine stellen und neben dem Arrow Dow Jones Global Yield ETF auch den Global X SuperDividend ETF ins Depot nehmen. Apropos Depot. Leider gibt es keine Bank und keinen Broker, der einen Sparplan auf den Arrow Dow Jones Global Yield ETF bietet.

Anleger, die den ETF besparen möchten, müssen dies also von Hand tun. Hier sind niedrige Gebühren auch bei einer kleinen Order unabdingbar. Äußerst preiswert können entsprechende Aufträge bei CapTrader (*) oder LYNX Broker (*) platziert werden. Handelbar ist der Arrow Dow Jones Global Yield ETF über das Börsenkürzel GYLD an der NYSE Arca.

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Ihre Wünsche

Gibt es andere interessante Wertpapiere, die ich einem Cashtest unterziehen soll? Schreiben Sie mir Ihre Wünsche – mit oder ohne E-Mail-Kontakt!

    12 Antworten auf „Cashtest – Arrow Dow Jones Global Yield ETF“

    1. Vielen Dank für den tollen Blogbeitrag !
      Sehr gut strukturiert und informativ 🙂
      Besonders toll finde ich die Verfügbarkeit des Artikels im Audioformat.
      Thumbs up

    2. Die Ing-DiBa beendet ihre Nulltarif Aktion zum 29.03. 18.
      Wer bereits , die hier schon vorgestellten, GlobalX SDIV oder den Alerian MLP ETF AMLP im Depot hat, muss sich der recht hohen Korrelationen mit GYLD bewusst sein : GYLD zum SDIV 0,85, zum AMLP 0,70.

      1. Danke für die Hinweise zur ING und zu den Korrelationen. Gerade der hohe Koeffizient zwischen dem Arrow Dow Jones Global Yield und dem Global X SDIV resultiert aus der hohen Schnittmenge der jeweiligen Portfolios, hier vor allem im Bereich Aktien, Immobilien (REITs) und alternative Anlagen.

    3. Hallo Luis,

      ein sehr interessanter Beitrag. Bin am überlegen mir eine kleine Position vom Arrow Dow Jones Global Yield ETF ins Depot zu legen. Muss mal schauen, ob ich ihn bei meinen Broker kaufen kann …

      Gruß Vita

      1. Hallo Vita,
        vielen Dank. Dann mal Attacke – bin gespannt, ob das über den gewünschten Broker funktioniert. Es würde mich freuen, wenn Du hierzu eine kurze Mitteilung geben könntest!

        Beste Grüße
        Luis

    4. Hallo Luis,
      geht bei den Ablegern von IB nur noch über Puts. Also put verkaufen, der im Geld ist, möglichst kurze Laufzeit und dann andienen lassen.
      LG, Jörg

      1. Hallo Jörg,
        danke für den Hinweis. Da es sich um einen außereuropäischen ETF handelt war die Handelseinschränkung absehbar. Ich hätte aber nicht gedacht, dass auf den Titel Puts verschrieben werden können. Für IB-Kunden ist das auf jeden Fall eine Alternative.

        Beste Grüße
        Luis

    5. Moin,

      frohes neues Jahr euch allen noch. Könntet ihr das Put-Thema evtl. etwas näher erläutern, vllt. mit einem kleinem Bsp.? Wie hoch wären in etwa die Kosten, habe z.B. bei Captrader auf die Schnelle keine Infos zu Kosten der Andienung gefunden.

      Zudem eine kurze Frage zu einem evtl. harten Brexit. Welche Auswirkungen hätte dies auf die Kunden von IB in Bezug auf MIFID II. Meinem Verständnis nach, wären die dann doch wieder davon befreit.

      Grüsse
      Gunnar

      1. Moin Gunnar,
        mein morgiger Blogbeitrag und Podcast wird sich genau diesem Thema widmen und vermutlich die eine oder andere Frage beantworten (allerdings bringe ich kein Beispiel für die Put-Option-Variante). Und um die Antwort bezüglich IB vorwegzunehmen: Der Brexit, ob hart oder weich, wird keinerlei Auswirkungen in Bezug auf MiFID II haben – es kommt nämlich nicht auf den Sitz der Bank an. Warum das so ist, erkläre ich morgen.

        Beste Grüße
        Luis

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