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Diversifikation von Liquidität
In Zeiten extremer Volatilität ist Sicherheit Trumpf. Und die hat an den Kapitalmärkten einen Namen: Bargeld. Der Zwang, Liquidität zu beschaffen oder der Wunsch, ebensolche zu halten, hat im vergangen März zu einer beispiellosen Ausverkaufswelle über alle Anlageklassen hinweg geführt. Selbst bestbeleumundete Staatsanleihen mittlerer Laufzeit büßten in der Spitze über zehn Prozent ein. Der weltweite Crash an den Finanzmärkten und die wie ein Damoklesschwert über uns schwebenden konjunkturellen Aussichten dürften vielen Anlegern die Bedeutung sofort aktivierbarer Zahlungsmittel schmerzhaft in Erinnerung gerufen haben.
Auch in meinen Vorträgen und Seminaren gehe ich regelmäßig auf die Bedeutung und den Anteil der niedrigsten Risikoklasse am Gesamtvermögen ein. Dieser dient dazu, absehbare und nicht planbare Ausgaben zu decken, finanzielle Engpässe zu überbrücken sowie die Schwankungsbreite eines Portfolios zu reduzieren. Die letztendliche Höhe bemisst sich einerseits an den individuellen Lebensumständen, andererseits an der persönlichen Risikotoleranz und Risikotragfähigkeit. Mit den österreichischen Bundesschätzen hatte ich im letzten Jahr ein Angebot außerhalb des Bankensystems vorgestellt, welches allerdings zum 30. Juni dieses Jahres eingestellt wird. Kurzlaufende Anleihen haben wiederum den Nachteil, dass sie Kosten in Form nominaler Negativzinsen sowie Ordergebühren nach sich ziehen.
Tages- und Festgeld
Damit verbleiben für die Liquiditätshaltung beziehungsweise als schwankungsfreie Anlage noch Tages- und gegebenenfalls Festgelder. Sie verbinden im Sinne der Kapitalmarkttheorie höchstmögliche Sicherheit und Verfügbarkeit mit einfacher Handhabung. Zudem fallen für die Kontoeröffnung und -verwaltung keine Kosten oder Gebühren an. Bei der Auswahl des passenden Angebots sollte aus naheliegenden Gründen Sicherheit immer vor Ertrag gehen! Das diese wiederum keineswegs selbstverständlich ist, hat die Weltfinanz- und Eurokrise schonungslos offen gelegt
Exkurs: Es versteht sich von selbst, dass sämtliche Hochzinsanlagen für den hier skizzierten Zweck explizit nicht in Frage kommen. Das gilt auch für das in der Vergangenheit irreführenderweise so genannte „P2P-Tagesgeld“ des baltischen Anbieters „P2P-Tagesgeld“ und ähnlichen Angeboten anderer Plattformen. Wie wenig die Anlageklasse den Aspekten Sicherheit und Verfügbarkeit Rechnung trägt, hat ebenfalls der jüngste Crash unter Beweis gestellt. Auf dem vorläufigen Höhepunkt des Einbruchs sah sich die Branche mit der digitalen Version eines regelrechten Bankenansturms konfrontiert.
Sicherheitshalber sollten Anleger von vorne herein mit einer real negativen Rendite (Tagesgeldzins abzüglich Inflationsrate) kalkulieren und diesen Verlust als Kosten der steten Zahlungsfähigkeit verbuchen. Hierbei handelt es sich übrigens um eine historische Konstante, wie ich in einem meiner allerersten Blogbeiträge ausgeführt habe. Mit WeltSparen (*) stelle ich ein sogenanntes Zinsportal vor, dessen Leistung ich selbst ausgiebig im Rahmen meiner Liquiditätsplanung unter Beachtung der genannten Maßgaben nutze.
Anlagen in Euro bei WeltSparen
Wer weder „Tagesgeldhopping“ betreiben noch eine Vielzahl unterschiedlicher Konten verwalten möchte, ist bei Deutschlands führendem Zinsportal gut aufgehoben. Die 2013 gegründete Vermittlungsplattform bietet ihren Kunden den Zugriff auf mehrere hundert Tages- und Festgeldangebote europäischer Banken. Der Clou: Anleger müssen sich nur einmal anmelden und identifizieren und können danach über das Portal das für sie passende Angebot aussuchen und jederzeit bei Fälligkeit wechseln. Das hierfür notwendige, kostenlose Verrechnungskonto wird bei der MHB-Bank in Frankfurt geführt.
Nun gilt es aber, was das Angebot dieser und anderer Zinsportale angeht, Abstufungen in Punkto Sicherheit vorzunehmen. Der Grund: Zahlreiche Partnerbanken sind in kein wirksames Einlagensicherungssystem eingebunden. Zudem kommen gerade finanzschwache Staaten trotz einer entsprechenden EU-Richtlinie ihren Entschädigungsverpflichtungen nur mit erheblichem Druck und dann auch nur mit deutlicher Verzögerung nach, wie es Bulgarien nach der Pleite der Corporate Commercial Bank im Jahr 2014 vorexerziert hat. Ergänzend sei angemerkt, dass bisher keiner der knapp 200.000 Kunden von WeltSparen (*) von einem solchen Vorfall betroffen war.
Die Sicherheitsproblematik sehe übrigens nicht nur ich so, sondern auch die Stiftung Warentest, die von Banken beziehungsweise ihren Angeboten in den baltischen Staaten, Italien, Malta, Osteuropa, Portugal und Zypern mangels ausreichender Wirtschaftskraft des Landes ausdrücklich abrät. Zu Recht, wenn Sicherheit vor Ertrag geht, lohnen die wenigen Zehntelprozentpunkte das zusätzliche Risiko nicht. Ich selbst nutze die Plattform zur Bildung von Rücklage für planbare Ausgaben (unter anderem künftige Steuerzahlungen) und greife daher ausschließlich auf Tagesgeldangebote in Euro von Instituten mit höchstmöglicher Bonität (AAA) zurück.
Allerdings kann WeltSparen (*) auch mit Angeboten aus Ländern aufwarten, die über den Zweifel der Stiftung Warentest erhaben und für Privatkunden teilweise nur über das Portal erhältlich sind. Hierzu zählen Tages- und Festgelder in Euro von Banken aus Deutschland und Österreich sowie Großbritannien, Norwegen und Schweden. Hinweis: Auch bei Euro-Anlagen ist die Einlagensicherung der drei letztgenannten Länder nominal in Pfund und Kronen ausgewiesen. Aus diesem Grund empfiehlt die Stiftung Warentest einen Wechselkurspuffer einzuplanen und nicht mehr als 80.000 Euro je Institut anzulegen.
Fremdwährungsanlagen bei WeltSparen
Wer auch seine liquiden Mittel über das Eurosystem hinaus diversifizieren möchte, für den hat WeltSparen (*) Festgeldangebote in US-Dollar und norwegischen Kronen ab drei Monaten Laufzeit in petto. Die Anlage in Kronen erfolgt bei der norwegischen BN Bank mit Sitz in Trondheim und ist für hiesige Anleger die vermutlich einzige Möglichkeit, ein Bankkonto im skandinavischen Königreich aus der Ferne zu eröffnen.
Was spricht für eine Anlage in Norwegen? Einlagen sind bis zu zwei Millionen norwegische Kronen abgesichert, was aktuell deutlich über 200.000 Euro entspricht. Zudem glänzt Norwegen mit hervorragenden ökonomischen Rahmenbedingungen, die öffentliche Verschuldung ist niedrig und das vom norwegischem Pensionsfonds, dem größte Staatsfonds der Welt, verwaltete Vermögen kreist um eine Billionen Euro. Erkauft wird diese interessante Perspektive, wie auch eine Anlage in US-Dollar, mit einem Wechselkursrisiko. Für den unmittelbaren Notgroschen sind Fremdwährungsanlagen daher ebenso ungeeignet wie langfristige Festgelder.
Neukunden von WeltSparen (*) erhalten aktuell eine Willkommensprämie, deren Höhe sich nach dem Anlagebetrag des ersten abgeschlossenen Produktes bemisst. Um die Prämie zu erhalten, genügt es, nach der Kontoeröffnung eine E-Mail mit dem Stichwort „Willkommensprämie“ an kundenservice@weltsparen.de zu senden.
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Fragen und Anmerkungen
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Mich stört an Weltsparen, dass es keinen Möglichkeit gibt, ein Gemeinschaftskonto zu eröffnen. Das ist für mich ein Killerkriterium.
Freundliche Grüße Heppi