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Sündenaktie und europäischer Hochdividendenwert
Der heute aus dem Youtube-Kanal „D wie Dividende“ entlehnte Videobeitrag behandelt eine stark polarisierende Aktie. Und das liegt weniger am Unternehmen, seiner Kultur oder dem Management, als vielmehr an dem seit 1902 fast unverändertem Produkt. British American Tobacco (BAT) stellt Tabakwaren in den verschiedensten Darreichungsformen her und ist eine lupenreine „Sündenaktie“. Zusammen mit Alkoholproduzenten, Betreibern von Atom- und Kohlekraftwerken, Erotikdienstleistern, Glücksspielanbietern und Waffenherstellern buhlen sie um die Missgunst ethisch korrekter Geldanleger.
Unabhängig von der fragwürdigen Konzeption ihrer Wertpapierauswahl haben letztere zumindest im Fall von BAT ordentlich Dividende auf der Straße liegen lassen. Unbeeindruckt von der politischen Hassliebe und dem Kampf gegen den blauen Dunst in der westlichen Welt hat das Unternehmen seit über 35 Jahren die unterjährig gezahlte Dividende konstant gehalten oder erhöht, selbst während und nach der Weltfinanzkrise. Grund genug für den Hochdividenden-Ritterschlag und eine genauere Betrachtung des Geschäftsmodells mit dem verrufenen Naturprodukt.
D wie Dividende: Guggenheim Strategic Opportunities Fund (Video)
Nachfolgend sind die wesentlichen Eckpunkte aus dem Videobeitrag zu BAT zusammengefasst:
- BAT wurde 1902 gegründet und ist das zweitgrößte Tabakunternehmen der Welt.
- Das Portfolio umfasst über 200 Marken, zum Beispiel Dunhill, Gauloises, Lucky Strike und Pall Mall.
- Darüber hinaus werden auch Zigarren sowie Pfeifen-, Feinschnitt- und Schnupftabak vertrieben.
- Das Unternehmen ist ferner Vorreiter bei alternativen Produkten wie beispielsweise E-Zigaretten.
- In absoluten Zahlen steigt global die Zahl der Raucher, vor allem Schwellenländern.
- BAT ist in einer lukrativen Branche aktiv (günstige Herstellungskosten und geringer Investitionsbedarf).
- Die Produkte bieten eine hohe Marge, die Nachfrage ist unelastisch und nichtzyklisch, die Markentreue hoch.
- Der Tabakmarkt ist ein Oligopol mit starken Vertriebsnetzen, es existieren lediglich drei Konkurrenten.
- Es bestehen regulatorische Risiken, dennoch ist der Fiskus an den Tabaksteuereinnahmen interessiert.
- Tabakhersteller haben in der Vergangenheit breite Marktindizes in der Regel übertroffen.
- Die Dividendenrendite beläuft sich auf sieben, die Ausschüttungsquote auf 70 Prozent.
- Die Marktkapitalisierung von BAT beträgt etwa 70 Milliarden Pfund, die Verschuldung ist relativ hoch.
- Regional ist das Unternehmen über die gesamte Welt sehr breit und gleichmäßig aufgestellt.
- BAT ist ein Hochdividenden-Aristokrat und schüttet quartalsweise aus, es fällt keine Quellensteuer an.
- Der Kurs hat sich über viele Jahre positiv entwickelt und ist zuletzt eingebrochen.
BAT ist über das Kürzel BATS beziehungsweise die internationale Kennnummer für Wertpapiere (ISIN) GB0002875804 an der London Stock Exchange (LSE) gelistet. Zudem verfügt die Aktie über eine Zweitnotiz an mehreren deutschen Börsen, wo sie unter der Wertpapierkennnummer 916018 gehandelt wird. Äußerst günstig können Anleger den Titel wie gewohnt via CapTrader (*) oder LYNX Broker (*) ordern.
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Fragen und Vorschläge
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Eine sehr schöne Analyse zu BAT fand ich auch die von Jonathan auf AlleAktien, der zum gleichen Ergebnis kommt: Hohe Dividende, alesse alles sehr solide, auch wenn ethisch fragwürdig.
Wie siehst du es bzgl. Ethik Investment? Ist das für dich kein Problem?
https://www.alleaktien.de/welche-tabakaktie-kaufen-grosser-vergleich-der-cash-maschinen-bis-zu-75-dividendenrendite/
Ich antworte mit einer Gegenfrage: Warum ist die Verarbeitung und der Verkauf von Tabakwaren ethisch fragwürdig? Es existiert weder ein Kauf- noch ein Konsumzwang, was also spricht dagegen, wenn zwei mündige Parteien einen wechselseitigen Austausch verhandeln? Sind nicht vielmehr prohibitive Maßnahmen ethisch fragwürdig, die sich in der Vergangenheit fast immer als Mafiaförderprogramme erwiesen haben, wie aktuell der Krieg gegen die Drogen eindrucksvoll belegt?
Beste Grüße
Luis