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Investition mit erstrangiger Grundbuchsicherung
Vor etwas mehr als einem Monat habe mich an dieser Stelle mit Lasse Kammer, dem Geschäftsführer von ReaCapital, über das Thema Schwarmfinanzierung im Allgemeinen und das von ihm geführte Unternehmen im Speziellen unterhalten. Die 2015 gegründete ReaCapital (*) finanziert mit einem Team aus sechs Fachleuten handverlesene Immobilienprojekte in ganz Deutschland. Der Clou: Die Projekte sind durch eine erstrangige, von einem unabhängigen Treuhänder verwaltete Grundschuld in Höhe von 1,4 Millionen Euro besichert. Bei dem verpfändeten Objekt handelt es sich um ein Bürogebäude in Hamburg-Barmbek. Eigentümerin ist die Mutter der ReaCapital, die Reafina-Gruppe.
Bisher konnten drei Projekte mit einem Volumen von über zwei Millionen Euro unter Beteiligung von etwa 600 Privatinvestoren erfolgreich finanziert werden. Eine der drei Projektfinanzierungen wurde bereits erfolgreich zurückgezahlt. Das aktuell offene Finanzierungsvolumen beläuft sich auf knapp eine Millionen Euro, ist also im Verhältnis zur Grundschuld weit überdeckt. Seit dem 03. November ist nun ein weiteres Immobilienprojekt zur Zeichnung freigeschaltet worden.
Das neue Projekt
Bei dem neuen Projekt mit dem Namen „LO9 – City Apartments“ handelt es sich um die Revitalisierung und Aufstockung eines Wohn- und Geschäftshauses in der Düsseldorfer Innenstadt, nur wenige Gehminuten entfernt von der berühmten KÖ, der Königsallee. Das Objekt umfasst sieben Wohneinheiten auf etwa 1.285 Quadratmetern sowie eine Ladenfläche im Erdgeschoss. Die Baugenehmigung ist bereits erteilt, das Projekt befindet sich schon in der Bauphase. Eine ausführliche Dokumentation des Projekts findet sich direkt auf der Hauptseite von ReaCapital (*).
Rendite und Risiko
Die Mindestinvestition beträgt 250 Euro, das Finanzierungsziel 400.000 Euro. Geboten wird eine Verzinsung von 5,25 Prozent pro Jahr. Die Rückzahlung soll spätestens am 19. Juni 2019 erfolgen. Wie im Blogbeitrag zur ReaCapital ausgeführt handelt es sich bei der Beteiligung um ein Nachrangdarlehen, welches per Definition ein Totalverlustrisiko beinhaltet.
Nichts desto trotz halte ich das Rendite-Risiko-Profil für interessant: Zum einen sind bereits jetzt 50 Prozent der Wohnflächen verkauft, zum zweiten liegt das Volumen aller drei ReaCapital-Projekte im Fall einer erfolgreichen Finanzierung von „LO9 – City Apartments“ immer noch knapp unter 1.400.000 Euro. Demnach besteht also weiterhin eine Überdeckung in Form der zur Verfügung gestellten Sicherheit. Selbst wenn also alle drei Projekte komplett ausfallen würden, ließe sich der Verlust der Anleger mit großer Wahrscheinlichkeit durch die Verwertung des Objekts kompensieren.
Bonus und Beteiligung
Ein Wermutstropfen für Einkommensinvestoren: Die Zahlung aller Zinsen erfolgt endfällig, also mit Tilgung des Darlehens. Für Anleger, die 20 Monate lang hierauf verzichten und mit dem Rendite-Risiko-Profil leben können, hat ReaCapital noch ein Bonbon in petto: Mit dem Gutscheincode „earlylo917“ (ohne Anführungszeichen) erhalten Investoren im Zeitraum vom 03.11.2017 bis 10.11.2017 eine einmalige Bonusverzinsung in Höhe von 1,75 Prozent auf Ihre Investition in die „LO9 – City Apartments“.
PS: Wer sich generell für das Thema Crowdinvesting interessiert findet eine Vielzahl aktueller Projekte über meinen Vergleichsrechner. Ferner verweise ich an den groß angelegten Praxistest zum Thema, den das Finanzportal Kritische Anleger seit Mai 2016 mit eigenem Geld durchführt. Auch sie sind in ein Projekt von ReaCapital investiert.
Danke für den tollen Artikel über ReaCapital !
Ich werde mich mal mit einer überschaubaren Summe an dem „L09-Projekt“ beteiligen. Einfach, um mal ein Gefühl für diese Anlageklasse zu bekommen 🙂
Zwei wichtige Dinge habe ich noch nicht verstanden bzw. überlesen:
1. Ein Totalverlust ist möglich – okay – besteht aber auch Nachschußpflicht im worst-case Szenario ? Sicher nicht, oder ?
2. Der Gewinn ist sicher wie andere Kapitaleinkünfte (z.B. Dividende) zu versteuern, oder ist es komplizierter ?
Vielen Dank !
LG Tobias
Hallo Tobias,
gerne geschehen. Ich selber werde auch mal schauen, was für eine Summe ich für das Projekt freieisen kann. Zu den beiden Fragen:
Bei Nachrangdarlehen – wie hier der Fall – besteht grundsätzlich keine Nachschusspflicht, da es sich eben nicht um eine unternehmerische Beteiligung handelt. Der Anleger gewährt lediglich einen Kredit und ist ansonsten „raus“.
Anleger erzielen Einkünfte aus Kapitalvermögen, in diesem Fall in Höhe der Zinsen. Diese werden ganz regulär wie andere Zinseinkünfte auch versteuert, wobei ReaCapital den gesamten Betrag ausschüttet, also keine Steuern an der Quelle einbehält.
Beste Grüße
Luis
Bei den „kritischen Anlegern“ habe ich folgende Info zu Frage 2 gefunden:
„Von den erzielten Zinserträgen wird keine Steuer abgezogen. Sie erhalten daher 100 % der Zinsen ausgezahlt. Beachten Sie jedoch, dass Sie zur Angabe und Versteuerung von Kapitalerträgen im Rahmen Ihrer persönlichen Steuererklärung verpflichtet sind. Die dafür notwendigen Nachweise stellt Ihnen in der Regel ReaCapital bereit.“
Das deckt sich mit den Informationen, die ich von ReaCapital erhalten habe. Danke für den Hinweis, das Thema Steuern habe ich sowohl im Geldgespräch als auch in diesem Nachtrag stiefmütterlich behandelt.