Inhalt
Von Jürgen Müller, 237 Seiten, 19,95 Euro, Kopp Verlag 2014
Die über Jahrhunderte zusammengetragenen und bis heute im babylonischen Talmud konservierten Überlieferungen bedeutender rabbinischer Gelehrtengenerationen erheben dieses Werk weit über den Status eines reinen Geschichts-, Moral- und Regelbuchs hinaus. Es bündelt zusätzlich eine Vielzahl schier zeitloser Alltagsweisheiten in durchweg praxisorientierte Handlungsimperative.
Diversifikation im Depot …
Das physische Wohlergehen zum Gegenstand hat etwa das Traktat Baba Batra: „Wein ist die großartigste Medizin überhaupt: Arzneien braucht man nur, wenn kein Wein vorhanden ist.“ Das finanzielle Wohlergehen hatte hingegen Rabbi Isaak bar Aha im Sinn, wie seine im Traktat Baba Mezia festgehaltene Empfehlung bekundet: „Man soll sein Vermögen stets in drei Teile teilen: Ein Drittel Land, ein Drittel Handelswaren und ein Drittel bar zur Hand.“ Diese im vierten nachchristlichen Jahrhundert formulierte Drei-Speichen-Regel des jüdischen Gelehrten hat Dr. Jürgen Müller, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Einkaufsgemeinschaft für Sachwerte GmbH, zur Grundlage einer zeitgenössischen Adaption herangezogen.
Hierzu zeigt er zunächst auf, warum die Drei-Speichen-Regel als historische Erfolgsstrategie langfristig selbst mit modernen Risikomanagementansätzen optimierte Wertpapierportfolios zu schlagen in der Lage ist. In einem zweiten Schritt analysiert er die aktuellen globalen Trends und ihre Auswirkungen auf unterschiedliche Vermögenskomponenten, bevor er in drei gesonderten Kapiteln die Speichen selbst, also Immobilien, Aktien und (Edel-)Metalle als das Bargeld der Antike, mit Leben füllt. Hierbei agiert er erfreulich gewissenhaft, wägt sorgfältig Vor- und Nachteile ab, benennt genau Ross und Reiter und verliert sich nicht in schwammigen Gemeinplätzen, wie es bei Finanzpublikationen leider oft üblich ist.
… und im Weinkeller
Als Fazit rät Müller, die Bestandteile Land, Handelswaren und Barmittel in einer ausgewogenen Mischung aus Forstimmobilien, Index-Wertpapieren sowie Edel- und Technologiemetallen zu veranlagen. Hier kann man freilich auch anderer Meinung sein. So können sich Einkommensinvestoren den Ansatz beispielsweise mit REITs, Dividendenaktien und Hochzinsanleihen oder P2P-Krediten gezielt zu Eigen machen. Und für Anleger, die statt letzterer lieber auf Edelmetalle zurückgreifen möchte, habe ich bereits vor einiger Zeit einen passenden Hochdividendenwert vorgestellt. Zur Abrundung des talmudischen Rundumsorglos-Pakets fehlt dann nur noch ein gut gefüllter Weinkeller …
Von der Theorie zur Praxis
Wie sich diese über 1600 Jahre alte Regel der Geldanlage ganz konkret mit Hochdividendenwerten umsetzen lässt, habe ich in einem kostenlosen Skript zusammengefasst. Hierbei findet ein zusätzlicher Aspekt Beachtung, den Rabbi Isaak bar Aha seinerzeit so nicht umsetzen konnte, nämlich eine möglichst breite geografische Streuung innerhalb der jeweiligen Speiche. Um hierbei Aufwand und Kosten zu minimieren, wird nicht auf Einzelwerte, sondern börsennotierte Fonds zurückgegriffen. Auf diese Weise kann die Anzahl der Depotpositionen je Speiche bei maximaler Breite auf drei beschränkt werden.
Die Speichen selbst wurden exemplarisch mit Immobilien- und REIT-Fonds (Land), Aktien- beziehungsweise Hochdividendenfonds (Handelswaren) und Covered-Call-Fonds auf Rohstoffe sowie Anleihefonds (Bargeld) bestückt. Wie immer handelt es sich bei den aufgeführten Wertpapieren ausdrücklich nicht um Kaufempfehlungen sondern lediglich um Beispiele.
Nachfolgend kann das Skript zur praktischen Umsetzung der Drei-Speichen-Regel mit Hochdividenden herunteruntergeladen werden. Neben den wichtigsten Angaben zu den einzelnen Wertpapierpositionen finden interessierte Anleger auch Hinweise zur regelmäßigen Anpassung eines entsprechend ausgerichteten Depots:
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PS: Gibt es noch weitere Bücher zum Thema, die sich für die Leser des Blogs zu rezensieren lohnt? Schreiben Sie mir Ihre Vorschläge – mit oder ohne E-Mail-Kontakt!
Lieber Luis,
nachdem ich das Buch von Herrn Müller nun auch gelesen habe, wollte ich mir das pdf-Dokument von Dir nochmal anschauen. Leider lässt es sich nicht öffnen… könntest Du mal schauen, ob dieses Problem bei Dir auch auftritt?
Besten Dank
Max