Geldgeschichte(n): Weißes Gold & Blauer Dunst – Folge 24

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Am Beispiel der Wiener Börse

Im Rahmen unseres deutsch-österreichischen Verständigungsprojekts vereinen mein Bloggerkollege Clemens Faustenhammer und ich die zwei schönsten Nebensachen der Welt, nämlich Geld und Geschichte, miteinander und reisen dafür einmal monatlich zurück in unsere Finanz-Zukunft. In der 24. Folge der Geldgeschichten wird es rohstofflastig. Zunächst widmen wir uns dem weißen Gold aus dem Süden der USA und anschließend dem blauen Dunst und wie er den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg mit ausgelöst hat.

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  • 0:00:00 Begrüßung und Einstieg
  • 0:00:32 Vorstellung und Aktuelles
  • 0:02:49 Das weiße Gold der Südstaaten
  • 0:29:25 Quellen, Hinweise, Diskussion
  • 0:33:46 Die Tabak-Währung Virginias
  • 0:58:40 Quellen, Hinweise, Diskussion
  • 1:03:19 Fazit und Verabschiedung

Baumwolle: Der Motor der Industrialisierung

Die Geschichte der Baumwolle ist eng mit derjenigen der Industrialisierung verbunden. Bereits im Altertum geschätzt, entwickelte sich Baumwolle im 18. Jahrhundert zu einem zentralen Rohstoff für die Textilindustrie. Besonders England profitierte von technologischen Innovationen wie der Spinning Jenny und dem mechanischen Webstuhl, die die Verarbeitung von Baumwolle revolutionierten. Die Nachfrage nach Rohbaumwolle führte zu einer globalen Wertschöpfungskette, die auf Sklavenarbeit in den Südstaaten der USA basierte. Die Produktion erreichte ihren Höhepunkt im Mississippi-Delta, wo Millionen Kilogramm Baumwolle unter unmenschlichen Bedingungen geerntet wurden. Diese Abhängigkeit von Sklavenarbeit und amerikanischer Baumwolle war so groß, dass sie sogar den Bürgerkrieg beeinflusste und Europa in eine „Baumwollkrise“ stürzte.

Tabak: Vom Genussmittel zur Währung

Tabak durchlief eine ebenso beeindruckende Geschichte wie Baumwolle. Ursprünglich von indigenen Völkern in Amerika kultiviert und geraucht, verbreitete sich Tabak durch europäische Seefahrer schnell weltweit. In der englischen Kolonie Virginia wurde Tabak ab dem frühen 17. Jahrhundert sogar zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt. Seine Eigenschaften – Haltbarkeit, Teilbarkeit und universelle Akzeptanz – machten ihn zu einer idealen Währung. Doch dieses System hatte auch Schwächen: Vor allem Qualitätsunterschiede machten dem Währungssystem zu schaffen, und der Anbau der lukrativen Tabakpflanze ging phasenweise zulasten von Grundnahrungsmitteln. Mit der zunehmenden wirtschaftlichen Entwicklung der Kolonien verlor Tabak schließlich seine Bedeutung als Zahlungsmittel.

Die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen

Der Anbei beider Pflanzen hatten weitreichende wirtschaftliche und soziale Folgen. Baumwolle förderte den Übergang zu einer agrarischen Exportwirtschaft und trieb die Nachfrage nach Arbeitskräften in Form von Sklaven an. Gleichzeitig führte die Konzentration auf Baumwolle und Tabak zu Hungersnöten und einem Mangel an anderen Nutzpflanzen. Tabak hingegen trieb viele Siedler nach Amerika, da er ihnen ein Einkommen und Landbesitz versprach. Die hohen Gewinnspannen aus dem Tabakanbau lockten zahlreiche Menschen in die Kolonien und trugen zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. Doch auch hier war die Sklaverei ein zentraler Bestandteil des Systems.

Der Niedergang der Rohstoff-Währungen

Sowohl Baumwolle als auch Tabak verloren im Laufe der Zeit ihre Bedeutung als wirtschaftliche Treiber oder Zahlungsmittel. Die „Baumwollkrise“ während des amerikanischen Bürgerkriegs zeigte die Abhängigkeit Europas von amerikanischer Baumwolle deutlich auf, während Tabak durch klassisches Papiergeld ersetzt wurde. Dennoch bleibt ihre historische Rolle unvergessen: Beide Rohstoffe waren über Jahrhunderte hinweg zentrale Elemente globaler Wirtschaftssysteme und haben bis heute Einfluss auf unsere Gesellschaft.

Fazit: Zwei Rohstoffe, eine globale Wirkung

Die Geschichte von Baumwolle und Tabak zeigt, wie Rohstoffe über Jahrhunderte hinweg wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen beeinflussen konnten. Von der Industrialisierung bis hin zu den kolonialen Wirtschaftssystemen haben diese beiden Güter ihre Spuren hinterlassen. Auch wenn ihre Bedeutung heute abgenommen hat, bleibt ihr Einfluss auf die Entwicklung moderner Volkswirtschaften ein faszinierendes Kapitel der Finanzgeschichte.

Medienempfehlungen

Bei dieser Folge der Geldgeschichte haben wir uns unter anderem auf folgende Quellen gestützt, die wir zur Erweiterung beziehungsweise Vertiefung des jeweiligen Themenschwerpunkts empfehlen können:

Immer einen musikalischen Abstecher wert ist zudem die Playlist der Geldgeschichte(n) auf Spotify, welche alle Musikstücke umfasst, auf die wir bisher in unserem Format referenziert haben! An dieser Stelle möchten wir zudem auf den lesenswerten Finanzblog unseres Gastes Matthias Schmitt verweisen.

Alle Podcastfolgen

Eine frische Folge unseres gemeinsamen Podcastformats mit jeweils zwei lehrreichen Geldgeschichten erscheint ab sofort an jedem ersten Montag im Monat! Sämtliche Ausgaben der Geldgeschichte(n) lassen sich zudem über das Pocast-Archiv abrufen.

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Wer keine Folge der Geldgeschichte(n) verpassen möchte, kann unsere deutsch-österreichische Koproduktion direkt über die gängigen Potcatcher per Stichwortsuche oder Podcast-Feed abonnieren. Alternativ dazu informieren wir regelmäßig auf unseren Kanälen zu jeder neuen Folge, so beispielsweise in meinem Blogtelegramm oder auf Clemens Faustenhammer Blog The Dividend Post.

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