Cash Call: Emotionen killen Rendite – Folge 19

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Warum Gelassenheit die härteste Währung ist

Volatilität, Verluste, Unsicherheit – in solchen Momenten zeigt sich, wer vorbereitet ist. Gemeinsam mit Clemens Faustenhammer spreche ich im CapTrader-Interview über mentale Stärke, klare Strategien und das Zusammenspiel von Emotion und Struktur. Wir erklären, warum eine Baisse keine Katastrophe sein muss, sondern eine Phase, in der disziplinierte Anleger langfristig profitieren. Ein Beitrag für alle, die Ruhe, Klarheit und Orientierung an der Börse suchen – gerade dann, wenn die Märkte mal wieder beben.

Vorab ein Hinweis in eigener Sache: Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit CapTrader (*) gesponsort. Ich bin dort seit Jahren zufriedener Kunde – überzeugt von den niedrigen Gebühren, dem professionellen Handelszugang und dem verlässlichen Support. Gemeinsam haben wir ein exklusives Willkommensangebot für meine Leser entwickelt. Wer jetzt über meine Partnerseite (*) ein Depot eröffnet, bekommt ein kostenloses 1:1-Gespräch mit mir zu einem frei wählbaren Finanzthema.

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  • 0:00:00 Was ist ein Crash und wann beginnt er
  • 0:05:30 Wie Anleger Panik und Fehler vermeiden
  • 0:10:45 Warum ein Regelwerk wichtiger ist als Timing
  • 0:15:40 Korrektur, Crash oder Chance – wo steht der Markt
  • 0:20:00 Emotionen, Impulse und mentale Stärke
  • 0:25:15 Die Macht klarer Strategien im Abschwung
  • 0:30:10 Wie man Verluste aushält und daraus lernt
  • 0:35:20 Regelwerk anpassen – aber richtig
  • 0:40:35 Disziplin schlägt Bauchgefühl beim Investieren
  • 0:45:00 Psychologie und Medienhype im Crash
  • 0:50:10 Seelenruhe statt Aktionismus an der Börse
  • 0:55:30 Was Verluste über Risikoverständnis verraten
  • 1:00:00 Optionen im Crash – Regeln für Stillhalter
  • 1:05:15 Exit-Strategien und automatisiertes Handeln
  • 1:10:00 Warum Charts selten Antworten liefern
  • 1:15:00 Nachrichten ignorieren – Fokus auf Strategie
  • 1:20:10 Was Profis aus Finanzkrisen lernen
  • 1:25:00 Hedging, Stop-Loss und echte Sicherheit
  • 1:30:00 Zeit schlägt Timing – Geduld als Erfolgsfaktor

Marktmechanik statt Marktpanik

Ein Crash ist kein Ausnahmezustand, sondern ein integraler Bestandteil des Börsengeschehens. Wer ihn fürchtet, hat das Wesen der Kapitalmärkte nicht verstanden. Rückgänge sind die Preis für Freiheit: für offene Märkte, für ungehinderte Korrekturen, für die Möglichkeit, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Doch viele Anleger erleben jeden Kurseinbruch als persönlichen Angriff. Sie verwechseln Volatilität mit Risiko und vergessen, dass Kursbewegungen lediglich das Echo menschlicher Handlungen sind.

Die Geschichte der Börsen zeigt, dass Crashs fast immer denselben Verlauf nehmen: Euphorie, Überbewertung, Schock, Panik, Kapitulation – und danach langsame Heilung. Diese Zyklen wiederholen sich, weil sich der Mensch nicht ändert. Der Versuch, den exakten Wendepunkt zu treffen, führt unweigerlich zu Fehlentscheidungen. Timing ist eine Illusion. Entscheidend ist nicht, wann man kauft oder verkauft, sondern ob man eine tragfähige Strategie hat, die das eigene Temperament übersteht.

Wer in hektischen Phasen reflexartig reagiert, handelt nicht rational, sondern instinktiv. Und Instinkte sind an der Börse ein schlechter Ratgeber. Der Unterschied zwischen Zockern und Investoren zeigt sich genau hier: Zocker wollen schnell Recht behalten, Investoren langfristig Vermögen erhalten. Wer das begreift, begreift auch, dass jede Krise ein Selektionsmechanismus ist – für Unternehmen, aber auch für Anleger.

Das Regelwerk als Kompass

In Crash-Zeiten trennt sich Disziplin von Instinkt. Das Marktgeschehen belohnt keine Emotionen, sondern Klarheit. Ein festgeschriebenes Regelwerk ersetzt spontane Eingebungen durch überprüfbare Prinzipien. Es zwingt den Anleger, vor dem Sturm zu denken – nicht währenddessen. Wer festlegt, wann eine Position verkauft, aufgestockt oder gehalten wird, entzieht sich der psychologischen Falle des Augenblicks.

Das bedeutet nicht, starr an einmal festgelegten Regeln zu kleben. Aber Änderungen dürfen nur nachträglich, nie im Affekt erfolgen. Eine Regel, die während des Sturms anpasst wird, ist keine Regel, sondern ein Vorwand. Der Mensch neigt dazu, in turbulenten Phasen nach Kontrolle zu suchen, wo es keine gibt. Doch Kontrolle entsteht nicht durch Aktivität, sondern durch Struktur. Ein gutes Regelwerk ist wie ein automatischer Stabilisator: Es begrenzt Verluste, schützt vor Selbsttäuschung und verhindert den fatalen Reflex, „noch schnell“ etwas zu retten.

Gerade im Zeitalter permanenter Information wird das zum Überlebensfaktor. Denn je dichter die Schlagzeilen, desto größer die Versuchung, zu handeln. Nachrichten sind kein Signal, sondern Rauschen. Wer sie ausschaltet, gewinnt Klarheit. Die Börse belohnt nicht den Informierten, sondern den Fokussierten.

Psychologie des Geldes – oder warum Ruhe Rendite ist

Der größte Feind des Investors sitzt nicht im Finanzministerium oder bei der Notenbank, sondern im eigenen Kopf. Verlustangst ist mächtiger als Gewinnhoffnung. Das erklärt, warum viele Anleger in Aufschwüngen zu spät einsteigen und in Abschwüngen zu früh verkaufen. Dieses Verhalten folgt keinem rationalen Muster, sondern dem Wunsch, Schmerz zu vermeiden. Doch wer Schmerz vermeidet, verpasst Erfahrung – und Rendite.

Gelassenheit ist keine Gleichgültigkeit. Sie ist die bewusste Entscheidung, auf kurzfristige Impulse nicht zu reagieren. Wer akzeptiert, dass Märkte schwanken müssen, gewinnt Distanz. Und diese Distanz schafft Freiheit – die Freiheit, nicht jeden Trend mitzumachen, nicht auf jede Schlagzeile zu reagieren und vor allem nicht ständig etwas tun zu müssen. In einer Welt, die Aktivität mit Intelligenz verwechselt, ist Untätigkeit die eigentliche Form der Souveränität.

Die Philosophie der Stoiker – von Seneca bis Epiktet – liefert erstaunlich moderne Antworten: Nicht die Ereignisse beunruhigen uns, sondern unsere Meinung über die Ereignisse. Das gilt für Kriege ebenso wie für Kursverluste. Wer es schafft, seinen Seelenfrieden von den Schwankungen der Märkte zu entkoppeln, besitzt mehr als Geld: innere Unabhängigkeit.

Hedging, Diversifikation und die Illusion der Sicherheit

In jeder Krise taucht dieselbe Frage auf: „Hätte man das absichern können?“ – theoretisch ja, praktisch selten sinnvoll. Absicherung ist nie kostenlos. Jede Versicherung kostet Rendite. Das gilt für Optionen ebenso wie für vermeintlich „sichere“ Staatsanleihen, die längst politisch statt marktwirtschaftlich gesteuert werden. Wer sein Depot gegen jeden Sturm versichern will, wird irgendwann feststellen, dass er den Preis für Windstille mit Stillstand bezahlt.

Sinnvoller als überteuerte Schutzstrategien ist eine klare Allokation nach Risiko und Liquidität. Das beginnt mit der Erkenntnis, dass nicht jede Marktbewegung Relevanz besitzt. Eine solide Balance zwischen produktiven Ertrags- und Sachwerten – wie Aktien, Rohstoffen oder Beteiligungen – und unproduktiven, aber notwendigen Reservepositionen schafft Flexibilität. Entscheidend ist nicht die Perfektion der Absicherung, sondern die Robustheit des Systems.

Resilienz bedeutet nicht, Krisen zu vermeiden, sondern sie zu überstehen. Sie wächst mit Erfahrung, nicht mit Derivaten. Und sie beginnt dort, wo man aufhört, sich selbst zu belügen. Wer glaubt, der Markt müsse sich nach den eigenen Erwartungen richten, verwechselt Teilhabe mit Kontrolle. Die Börse schuldet niemandem etwas – weder Gewinn noch Gerechtigkeit.

Fazit: Unabhängigkeit ist das bessere Sicherheitsnetz

Ein Crash ist keine Katastrophe, sondern ein Bereinigungsprozess. Er zeigt, wie stabil eine Strategie, wie ehrlich ein Anleger und wie frei ein Markt wirklich ist. Wer seine Entscheidungen nicht delegiert – weder an Medien noch an Staat noch an vermeintliche Experten – wird von keinem Kurssturz dauerhaft überrascht. Denn echte Sicherheit entsteht nicht durch Regulierung, sondern durch Eigenverantwortung.

Finanzielle Unabhängigkeit bedeutet, sich von kurzfristigen Bewegungen ebenso unabhängig zu machen wie von politischer Bevormundung. Sie verlangt Wissen, Disziplin und die Bereitschaft, Verantwortung zu tragen – auch für Fehler. In diesem Sinne ist Gelassenheit keine Schwäche, sondern das härteste Kapital, das ein Anleger besitzen kann. Wer sie bewahrt, übersteht jeden Crash – nicht unversehrt, aber ungebrochen.

Haftungsausschluss

Zu den Risiken und Nebenwirkungen des Handels mit Derivaten und Wertpapieren, den veröffentlichten Informationen sowie besprochenen Möglichkeiten der Geldanlage einschließlich potenzieller Interessenskonflikte verweise ich auf den Haftungsausschluss und die Transparenzrichtlinien, die analog für den Podcast und das Video gelten.

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