CEF-Blitz-Depot – Das erste Halbjahr 2024

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Rückblick und Auswertung

Nach der halbjährlichen Auswertung der Dividendenaktien folgen nunmehr endlich die Sammelanlagen. Beginnen möchte ich mit dem jüngsten Blitz-Depot im Bunde. Aufgelegt habe ich das mit Closed-end Funds (CEFs) bestückte Portfolio zu Anfang März. Auslöser war der Wunsch vieler Leser, Hörer und Zuschauer, die bei gängigen Brokern regulatorischen EU-Vorgaben zum Opfer gefallene Fondsgattung zu handeln. Dem habe ich im Frühjahr dieses Jahres Rechnung getragen. Nun steht der erste Blick zurück und nach vorne an!

Broker und Konditionen

Wie schon die beiden Vorgänger führe ich das CEF-Blitz-Depot bei einem separaten, auf das Instrument spezialisierten Broker. Das ist in diesem Fall Freedom24 (*). Der Wertpapierhändler bietet Zugang zu den 15 größten Börsen in Amerika, Europa und Asien. Darüber hinaus ist er bekannt für die attraktiv verzinsten Multiwährungskonten.

Muttergesellschaft ist unter dem Kürzel FRHC an der NASDAQ gelistet und bringt aktuell eine Marktkapitalisierung von über 5,3 Milliarden US-Dollar auf die Waage. Freedom24 (*) mit Sitz auf Zypern verfügt für Europa über eine Broker- aber keine Vollbanklizenz. Die Einlagensicherung ist daher auf 20.000 Euro je Kunde beschränkt. Zum Parken höherer Guthaben gibt es zahlreiche Geldmarktfonds.

Der Handel mit Aktien und börsennotierten Fonds, seien es CEFs oder ETFs, kostet in Europa wie den USA 0,02 Euro beziehungsweise US-Dollar je Wertpapier, mindestens zwei Euro respektive US-Dollar. Euro werden aktuell mit 3,6 Prozent verzinst, US-Dollar mit 5,3 Prozent bei täglicher (!) Gutschrift. Die Zinsen für Festgeld sind noch einmal höher. Ein steuerbares Manko ist die Auszahlungsgebühr von sieben Euro, ein zweites, dass keine Sparpläne verfügbar sind.

Kaum ein Broker hat im vergangenen halben Jahr so polarisiert wie Freedom24 (*). Die Höhe der Zinsen, der Sitz auf Zypern sowie das Wertpapierangebot haben beim einen oder anderen Interessenten Stirnrunzeln verursacht. Wie lautet mein persönliches Fazit vor dem Hintergrund, dass ich die Plattform gezielt als Nischenbroker nutze?

Die Kontoeröffnung empfand ich als blitzdepotwürdig, also leicht und schnell. Überweisungen funktionieren tadellos und meist innerhalb eines Tages. Die Plattform ist leicht bedienbar, alle bisherigen Börsenaufträge wurden ordnungsgemäß ausgeführt. Dividenden und Zahlungen flossen zuverlässig und pünktlich, der Kundenservice war für die eine oder andere Fachfrage gut erreichbar. Bisher entspricht der Broker meinen Erwartungen – ich hoffe, dass das so bleibt.

Noch bis zum 31. August 2024 verlost Freedom24 bis zu 20 Gratisaktien im Wert zwischen jeweils vier und 800 US-Dollar an sämtliche Kunden (*). Voraussetzung dafür ist eine Einzahlung in Höhe von mindestens 5.000 Euro. Anschließend müssen gegebenenfalls nacheinander folgende Promo-Codes auf der Profilseite des Depots eingegeben werden:

• WELCOME5: Einzahlung von 5.000 Euro für drei Gratisaktien
• WELCOME20: Einzahlung von 20.000 Euro für sieben Gratisaktien
• WELCOME50: Einzahlung von 50.000 Euro für zehn Gratisaktien

Unabhängig davon erhalten Interessenten, die über meine Partnerseite (*) ein Depot eröffnen und eine Einzahlung vornehmen, passend zum Thema das Buch „Closed-end Funds verstehen und bewerten“ geschenkt.

Ausgangslage und Strategie

Das CEF-Blitz-Depot enthält zwölf Positionen und ist über Anlageklassen, Einkommensquellen und Länder bestmöglich diversifiziert. Das Startkapital betrug 6.000 Euro, die gleichmäßig auf alle US-CEFs verteilt wurde. Die monatliche Sparrate in Höhe von 500 Euro wurde per Dauerauftrag auf das Depotkonto überwiesen, in Summe zur Jahresmitte 2.000 Euro. Damit ergibt sich zum Stichtag der Auswertung eine Nettoeinlage von 8.000 Euro.

Investiert wird die Sparrate am 16. eines jeden Monats in Ermangelung von Sparplänen manuell. Um den Aufwand und die Kosten zu minimieren sowie dem antizyklischen Anlagegrundsatz Rechnung zu tragen wird jede Sparrate komplett in die jeweils kleinste Depotposition investiert.

Alle sechs Monate, alljährlich im Januar und Juli, erfolgt eine Überprüfung sowie gegebenenfalls Rebalancierung der Positionen. Alle Titel sollen dabei nach Möglichkeit naiv gewichtet werden. Das bedeutet, dass sie jeweils den gleichen Anteil am Depotwert repräsentieren. Der Ansatz ist also schlank gestaltet, die Ausrichtung des Portfolios langfristig angelegt.

Das treffliche Dutzend

Das Blitz-Depot für CEFs umfasste zum Halbjahreswechsel 2024 in alphabetischer Reihenfolge unverändert folgende zwölf Positionen:

Name	Kürzel	Anlageklasse	Schwerpunkt	Region
Adams Natural Resources Fund	PEO	Aktien	Rohstoffe	Industrieländer
Bancroft Fund Limited	BCV	Anleihen	Convertibles	USA
Barings Corporate Investors	MCI	Anleihen	Unternehmen	USA
BlackRock Health Service Trust	BME	Aktien	Gesundheit	Industrieländer
BlackRock Utility, Infrastructure & Power Opportunities Trust	BUI	Sachwert	Versorgung	Industrieländer
Cohen & Steers Total Return Realty Fund	RFI	Sachwert	REITs	Industrieländer
Eaton Vance Tax-Advantaged Global Dividend Income Fund	ETG	Aktien	Standardaktien	Industrieländer
JPMorgan Nasdaq Equity Premium Income ETF	JEPQ	Aktien	Standardaktien	USA
Main Street Capital Corporation	MAIN	Alternative	Private Equity	USA
Simplify Volatility Premium ETF	SVOL	Alternative	Derivate	USA
The India Fund	NNN	Aktien	Standardaktien	Indien
The Mexico Fund	MXF	Aktien	Standardaktien	Mexiko

Die Liquiditätsquote betrug zum Tag der Auswertung 8,1 Prozent. Zum Halbjahreswechsel habe ich das Depot so belassen, wie ich es in der Startaufstellung vorgestellt habe. Auf die zwölf unveränderten Bestandspositionen gehe ich daher in diesem Beitrag nicht weiter ein und verweise auf den entsprechenden Beitrag.

Struktur und Gliederung

Bei der Auswertung wandle ich mit den Closed-end Funds in den Spuren der anderen beiden Blitz-Depots. Bei der Struktur des Portfolios greife ich also auch hier auf die vier grundlegenden Anlagekategorien Aktien, Alternative Anlagen, Geldwerte und Sachwerte zurück, wie sie im angelsächsischen Raum üblich ist. Zudem gebe ich zu Bedenken, dass das CEF-Blitz-Depot erst im März 2024 aufgelegt wurde, der betrachtete Zeitraum also kein volles Halbjahr umfasst.

Aktien stehen für 49 Prozent des Portfoliowerts, Sachwerte für 19 Prozent vor Anleihen mit 18 und Alternativen Anlagen mit 13 Prozent. Der Bereich der Festverzinslichen umfasst Convertibles und Unternehmensanleihen, Main Street Capital Corporation und den Simplify Volatility Premium ETF habe ich den Alternativen Anlagen zugeschlagen.

Bei den Subklassen dominieren nach wie vor mit 36 und 20 Prozent die Standardaktien sowie die Dividendenaktien. Es folgen mit 13 beziehungsweise zwölf Prozent REITs und Unternehmensanleihen, dahinter gleichverteilt Private Equity, Convertibles oder Wandelanleihen und Derivate.

Bezüglich der regionalen Verteilung liegen die Industrieländer mit 39 Prozent vorne, knapp gefolgt von den Vereinigten Staaten mit 38 Prozent. Investitionen in Schwellenländer machen 23 Prozent aus. Alle Depotpositionen sind an US-amerikanischen Börsenplätzen und in US-Dollar notiert.

Ergebnisse und Ausblick

Die Ausschüttungsrendite des Portfolios belief sich auf glatte acht Prozent. Bezugsgröße sind hierbei die in den letzten zwölf Monaten gezahlten Dividenden. Im Zeitraum März bis Juni 2024 konnten insgesamt 101,89 Euro an Bruttodividenden abzüglich Quellensteuer verbucht werden. Die derzeit niedrigste Dividendenrendite pro Jahr weist mit 5,5 Prozent The Mexico Fund aus, dahinter folgen der Adams Natural Resources Fund sowie Main Street Capital. Die höchste, aber auch schwankungsanfälligste Dividendenrendite verzeichnet mit annualisierten 16 Prozent der Simplify Volatility Premium ETF. Mit deutlichem Abstand und um die neun Prozent pro Jahr folgen The India Fund und Barings Corporate Investors. Das Depot umfasst sieben Monats- und fünf Quartalszahler.

Bei den Kursgewinnen und -verlusten hat sich in den vier Monaten nicht viel bewegt. The India Fund, The Mexico Fund und der BlackRock Health Service Trust liegen leicht im Minus. Deutlich im Plus notieren der Adams Natural Resources Fund und Main Street Capital, gefolgt vom JPMorgan Nasdaq Equity Premium Income ETF. Die Gesamtrendite des Portfolios bestehend aus Kurssaldo zuzüglich gezahlter Dividenden beläuft sich in Euro gerechnet für das erste (Teil-)Halbjahr 2024 auf 3,6 Prozent.

Ein Hinweis noch zur in diesem Fall unausweichlichen US-Quellensteuer. Bei Freedom24 (*) wird der reduzierte Satz von 15 Prozent fällig, der in voller Höhe auf die hiesige Abgeltungssteuer angerechnet werden kann. Sieben der zwölf Positionen können ferner die Vorzüge der Teilfreistellung in Anspruch nehmen. Ausführlich haben wir diesen speziellen Steueraspekt in Folge 48 des Einkommensinvestoren-Podcasts besprochen.

Alle harten Daten, Zahlen und Fakten zum CEF-Blitz-Depot mit allen hier besprochenen Punkten zum Depot und den einzelnen Positionen gibt es selbstverständlich auch in Form der beliebten und kompakten Excel-Tabelle. Das Dokument kann hier heruntergeladen werden:

Zum CEF-Blitz-Depot (XLSX)

PS: Die grafischen Aufbereitungen habe ich dem extraETF Finanzmanager (*) entnommen. Über den in der Basisversion kostenlosen Dienst lassen sich nicht nur CEF-Portfolios aufschlüsseln und auswerten!

PPS: Ich freue mich auf den Austausch zum CEF-Blitz-Depot, insbesondere zu möglichen Ersatz- oder Erweiterungskandidaten – sowohl hier in den Kommentaren als auch in meinen Foren und Gruppen!

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Anregungen und Wünsche

Gibt es weitere interessante Dividendenaktien, die in obiges Beuteschema passen? Dann freue ich mich auf Vorschläge in den Kommentaren oder Empfehlungen per E-Mail!