Zweiter Nachtrag – Depotbanken für Einkommensinvestoren

Ein weiterer Handelsplatz für Hochdividendenwerte

Das für Anleger zweifelsohne wichtige Thema Depotbanken stößt weiterhin auf hohe Resonanz. Zwei Leserkommentare haben mich veranlasst, diesen Sachverhalt noch einmal aufzugreifen. Der erste Kommentar von Kai R. nimmt zu den Gebührenstrukturen der empfohlenen (Auslands-)Broker kritisch Stellung: „Ich vermisse zwar meine Depotbanken (OnVista, Lynx & DeGiro) nicht, möchte aber noch einen Kommentar zu den Empfehlungen Internaxx bzw. Swissquote geben. Der Punkt der Handelskosten wird hier überhaupt nicht berücksichtigt. Bei Internaxx ist der günstigste Handel ab ca. 15€ gelistet (Xetra & andere deutsche Handelsplätze gar erst ab 25€), bei Swissquote ist das Volumen entscheidend: ab 500€ kostet es 20€, ab 2000€ fallen schon 35€ an. Wenn man nur ein, zwei Trades pro Jahr macht, mag es einem egal sein. Wenn man in der Phase des Vermögensaufbaus steckt und 20 bis 25 Trades pro Jahr macht, fallen diese Kosten schon ins Gewicht. Das würde mich bei Swissquote zwischen 400€ und 700€ kosten, bei Internaxx zwischen 300€ und 500€. Davon könnte man schon eine Position nachkaufen.“

Dazu kann ich nur sagen: Der Leser hat absolut recht! Ich habe den Beitrag aus der Perspektive der Vermögensverwaltung, nicht des Vermögensaufbaus geschrieben. Im ersten Fall, also der Verwaltung eines bereits ausdifferenzierten Hochdividendenportfolios reichen tatsächlich zwei bis drei Aufträge pro Jahr. Da fallen die (Mehr-)Kosten nicht so sehr ins Gewicht. Im Prinzip stellen sie eine kleine Gebühr für eine Depotverwaltung außerhalb der Eurozone dar. Wer die Zielstruktur seines Depots noch nicht erreicht hat und öfter kleinere Beträge investieren möchte, für den machen sich die Gebühren jedoch in der Tat bemerkbar, je nach Präferenz wiegen diese dann den Vorteil eines Auslandsdepots nicht auf.

Interactive Brokers …

Andererseits bieten die in Deutschland ansässigen Depotbanken meist nur eingeschränkten Zugang zu Hochdividendenwerten oder aber sie erheben ebenfalls recht hohe Gebühren für den Handel an ausländischen Börsen oder aber die Verbuchung von Dividendenzahlungen. Preislich gesehen kann hier noch LYNX Broker am ehesten überzeugen. Gibt es eventuell ein Institut, das die Vorteile beider Sphären vereint? Es sieht ganz danach aus, womit ich auch beim zweiten Leserkommentar von Robert K. angelangt bin: „Erst einmal vielen Dank für deine Recherchearbeit und deinen Blogartikel. In der Tat vermisse ich einen Anbieter: CapTrader. Ist dir CapTrader bekannt? Dein Feedback würde mich interessieren!“

Den Broker CapTrader (*) kannte ich bis vor kurzem tatsächlich nicht. Erst nach Abschluss der Recherchen zu den Depotbanken für Einkommensinvestoren bin ich auf den Anbieter gestoßen. Mit was für einem Institut haben wir es zu tun? CapTrader ist nach Eigenauskunft „eine Marke der FXFlat Wertpapierhandelsbank GmbH, die als unabhängige und inhabergeführte Wertpapierhandelsbank am wichtigen Standort Deutschland ihren Kunden Lösungen und Leistungen rund um das Thema Finanzen anbietet.“ Im vorliegenden Fall handelt es sich um reine Unterstützungs- und keine Bankdienstleistungen, da CapTrader als Wiederverkäufer des internationalen Brokerhauses Interactive Brokers in Erscheinung tritt (übrigens ebenso wie LYNX Broker).

… via CapTrader

Interactive Brokers ist einer der weltweit größten Broker. Das 1977 in den USA gegründete Unternehmen verfügt über Standorte an allen bedeutenden Börsenplätzen rund um den Globus und beschäftigt über 1.000 Mitarbeiter. Einschließlich der verbundenen Unternehmen werden knapp eine Millionen Transaktionen pro Tag ausgeführt. Insgesamt verfügt der Broker einschließlich Tochtergesellschaften über gut sechs Milliarden US-Dollar Eigenkapital sowie über Banklizenzen für jedes Land, in dem es operativ tätig ist. Damit unterliegt das Institut der jeweiligen Bankenaufsicht und die Kundengelder der entsprechenden Einlagensicherung. Beeindruckend ist der Umfang der handelbaren Wertpapiere: Diesen gibt Interactive Brokers mit über einer Millionen an, gut 80 Börsenplätze sind an das Handelssystem angeschlossen.

Zentrale von Interactive Brokers
Zentrale von Interactive Brokers, Bildquelle: Ɱ via Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)

Da liegt natürlich umgehend folgende Frage nah: Warum das Depot via CapTrader und nicht bei Interactive Brokers direkt eröffnen? Auf Basis eigener Erfahrung kann ich bestätigen, dass letzteres – zumindest bis vor drei Jahren – sich gar nicht so einfach gestaltete. Tatsächlich war es die mit Abstand komplizierteste Kontoeröffnung, die ich bis dato zu bewältigen hatte. Auch die Bedienung, so zum Beispiel Überweisungen auf und vom Depotverrechnungskonto, war nicht gerade nutzerfreundlich gestaltet (letztlich habe ich die Bankverbindung frustriert und ohne jede Interaktion gekündigt). Das könnte durchaus daran liegen, dass sich Interactive Brokers auf die Handelsabwicklung konzentriert und die Administration gerne den Wiederverkäufern überlässt, die sich über einen vertretbaren Gebührenaufschlag refinanzieren.

Leistungen und Preise

Bezüglich Service konnte CapTrader im Zuge meiner Nachrecherchen jedenfalls punkten! Die Kontaktaufnahme gestaltete sich problemlos, sämtliche Fragen – auch kniffelige – wurden innerhalb kurzer Zeit auf den Punkt beantwortet. Die Kundenbetreuer sind übrigens nicht nur schriftlich, sondern montags bis freitags 24 Stunden rund um die Uhr per Telefon beziehungsweise kostenfreie Rufnummer erreichbar. Ferner betreibt CapTrader im gleichen Zeitraum einen „LIVE-Chat“ und bietet einen Rückrufservice. Da können sich andere Anbieter durchaus eine Scheibe abschneiden. Nun nutzt allerdings der beste Service nichts, wenn das Produkt selbst mit diesem nicht mithalten kann. Schauen wir uns also die Leistungen des Brokers aus der Perspektive eines Einkommensinvestors an.

Depot und Verrechnungskonto einschließlich Zahlungsverkehr sind grundsätzlich schon einmal kostenfrei. Eine Inaktivitätsgebühr in Höhe von einem US-Dollar pro Monat fällt an, wenn der Gesamtwert aus Wertpapiervermögen und Liquidität unter 1.000 US-Dollar liegt und in dem entsprechenden Kalendermonat nicht gehandelt wurde. Erfreulich ist auch, dass für die Verbuchung von Dividenden keinerlei Gebühren erhoben werden. Somit entstehen Investoren auf der Plattform lediglich Handelskosten.

Und die sind durchaus attraktiv. Betrachten wir dazu die Kosten für den Standardhandel an den drei für Einkommensinvestoren vermutlich wichtigsten Handelsplätzen:

  • USA: Ein US-Cent pro Aktie bei einem Minimum von 2,00 USD und einem Maximum von 0,5 Prozent des Handelswertes pro Auftrag.
  • Kanada: Ein CAD-Cent pro Aktie bei einem Minimum von 1,00 CAD und einem Maximum von 1 Prozent des Handelswertes pro Auftrag.
  • Australien: 0,1 Prozent des Handelswertes, mindestens 10,00 AUD pro Auftrag

Eine Order über 5.000 US-Dollar schlägt also mit maximal 25 US-Dollar zu Buche, bei 10.000 US-Dollar würden höchstens 50 US-Dollar fällig werden. Bei kanadischen Wertpapieren wäre die doppelte Summe fällig, bei australischen Titeln jeweils 10 australische Dollar. Richtig preiswert wird es in den USA und Kanada bei hochpreisigen Aktien: Der Kauf oder Verkauf von 200 Unternehmensanteile zu je 100 Dollar würde lediglich mit 2,00 Dollar in Rechnung gestellt. Insgesamt ist das Gebührenmodell gerade für kleinere Order sehr vorteilhaft. Und selbstverständlich sind – wie über LYNX Broker auch – alle gängigen Hochdividendenwerte handelbar. Das wurde mir auch nochmal persönlich bestätigt.

Weitere Informationen

Wie eingangs erwähnt agiert CapTrader lediglich als Makler, das Depot und Verrechnungskonto werden in Großbritannien und damit noch aber nicht mehr lange innerhalb der EU (und ohnehin außerhalb des Eurosystems) geführt. Demnach greift die britische Einlagensicherung für Beträge bis zum Gegenwert von 50.000 britischen Pfund, darüber hinausgehende Beträge sind zudem unter anderem über Lloyds bis zu einer Summe von 30 Millionen US-Dollar versichert (was die Versicherung im Fall einer massiven Finanzkrise wert ist steht freilich in den Sternen). Zudem ist Interactive Brokers verpflichtet, die Kunden- strikt von den Firmengeldern zu trennen.

Durch die Verwaltung des Depot in Großbritannien wird keine Abgeltungssteuer an das deutsche Finanzamt abgeführt. Es erfolgt, so die Aussage, auch keine automatische Meldung an hiesige Behörden. In Deutschland veranlagte Kunden können und müssen sich als Nachweis einen Jahreskontoauszug in ihrer Kontoverwaltung erstellen, auf dem alle relevanten Informationen übersichtlich zusammengestellt sind. Die Mindesteinlage zur Depoteröffnung beträgt übrigens moderate 2.000 Euro.

CapTrader spricht ganz klar aktive Anleger, Spekulaten und Zocker (Leerverkäufe und Wertpapierkredite sind ebenfalls möglich) als Zielgruppe an. Das wird nicht zuletzt an der komplexen Handelssoftware ersichtlich, die „normale“ Anleger, zu denen ich mich auch zähle, fast erschlägt. Allerdings existiert auch „eine ‚Handelsplattform light‘, die auf eine vereinfachte Anwendungsoberfläche setzt und die sich mit der Beschränkung auf die wichtigsten Funktionen etwa für den Börsenanfänger eignet oder für den Anleger, der generell ein einzelnes Produkt oder nur mit Standard-Ordertypen handelt.“ Somit dürfte der Broker auch für Einkommensinvestoren eine attraktive Alternative darstellen. Natürlich sind auch tausende Investmentfonds und ETFs zu Sonderkonditionen handelbar, ebenso werden Spar- und Entnahmepläne angeboten. Und wer zusätzliche Einnahmen erzielen möchte, der kann sogar seine Wertpapiere verleihen, sofern das Konterpartrisiko nicht gescheut wird (ich scheue es).

Mein vorläufiges Fazit

Die Daten, Zahlen und Fakten zu CapTrader finde ich durchweg überzeugend. Ich plane daher eine Summe zur Erstinvestition anzusparen und den Broker einem praktischen Test unterziehen. Über meine Erfahrungen werde ich hier berichten. Wenn Sie ein Konto bei CapTrader eröffnen wollen, klicken Sie einfach auf nachfolgendes Banner (*):

captrader_728x90px_pazos_erste%20wahl.png

Weitere Vorschläge?

Vermissen Sie eine Depotbank in der Liste? Oder kennen Sie einen weiteren geeigneten Broker im In- oder Ausland? Dann informieren Sie mich bitte – egal ob mit oder ohne E-Mail-Kontakt!

    23 Antworten auf „Zweiter Nachtrag – Depotbanken für Einkommensinvestoren“

    1. Hallo,
      Nach hatte ich 2 Jahren Erfahrung mit dem IB Reseller Banx, habe ich Anfang des Jahres ein Konto bei IB direkt eröffnet.
      Ging supereinfach und schnell. Deutschsprachiger Support über 00800 er Nummer, Ein- und Auszahlungen meist am nächsten Bankarbeitstag gutgeschrieben.
      Und vor allem sehr günstig: US Aktien (ETF, CEF) 0,01$ / Stück min 1$ pro Order.
      Optionen 0,6-2$
      Ich kann das nur empfehlen.

      1. Hallo Matthias,
        danke für den Hinweis, da scheint sich ja die letzten Jahre etwas getan zu haben bezüglich der Nutzerfreundlichkeit. Ich habe zwei ergänzende Fragen. Erstens: Wie sieht es denn mit der Handelsmaske aus, ist die einfach zu bedienen? Zweitens: Wie erfolgen Ein- und Auszahlungen – direkt vom beziehungsweise auf das Verrechnungskonto?

        Beste Grüße
        Luis Pazos

        1. Hallo Luis,
          Es funktioniert ganz einfach mit der TWS. Am PC (Win,Mac und Linux) oder per Smartphone oder Tablet (Android und IOS). Es ist die gleiche Software wie bei Lynx, Captrader und anderen IB Resellern.
          Sehr übersichtlich, da man mit verschieden Registern arbeiten kann. In Tabellenform siehst du Positionen, Kaufpreise, Dividenrendite und – datum und mit einem Klick werden Papiere weltweitweit direkt an den Börsen gehandelt.
          Einzahlungen und Abhebungen rasend schnell von einem normalen Girokonto. Einzahlungen immer kostenfrei, eine Auszahlung pro Monat ebenfalls.
          Z.B. Ing Diba nach IB innerhalb des gleichen Tages per SEPA, Abhebungen 1 – 2 Tage. Du kannst Cashbestände in allen Währungen halten, tauschen für 2€.

          Ich habe das Konto hauptsächlich wegen des Optionshandels angelegt.
          Nachdem ich dein Buch gelesen habe, investiere ich jetzt meine Cashbestände in Hochzins/dividendenanlagen . Die verbleibende Margin reicht allemal für meinen Optionshandel aus und ich bekomme ständig Zinsen und Dividenden gutgeschrieben.

          Danke auch für dein Buch, ich habs verschlungen. Es ist eine tolle Inspiration jenseits des passiven Buy and Hold Mainstream in den meisten Blogs.
          Viele Grüße
          Matthias

          1. Hallo Matthias,
            ich freue mich, dass Dir mein Buch so gut gefallen hat und die Inhalte als Inspiration dienen – genau das war auch meine Zielsetzung!
            Und dann natürlich auch noch herzlichen Dank für die Ausführungen zu Deinen Erfahrungen mit Interactive Brokers. Die haben ja dann die letzten Jahre eine kundenfreundliche Entwicklung genommen!

            Beste Grüße
            Luis

    2. Hallo Matthias, hallo Luis,
      nach der Besprechung des CapTrader Brokers habe ich dort ein Konto eröffnet. Seit vor etwa zwei Wochen dort keine ETFs ohne MIFID II Zulassung mehr gehandelt werden können, stelle ich mir die Frage, ob man in einem Konto direkt bei Interactive Brokers ETFs an US Börsen noch handeln kann.
      Falls dem so ist, wäre ein Konto bei IB sicherlich sehr interessant.
      Daher fände ich es sehr gut, wenn Ihr über entsprechende Erfahrungen berichten würdet.
      In dem Zusammenhang habe ich weitere Fragen: Wo werden die Wertpapiere bei IB aufbewahrt? Wie werden diese dann besteuert?
      Erfahrungen dazu wären auch sehr hilfreich.

      Viele Grüße,
      Markus

      1. Hallo Markus,
        ich werde in den kommenden Wochen einen Blogbeitrag genau zu diesem Thema veröffentlichen. Soviel schon einmal vorab: Eine Depoteröffnung direkt bei Interactive Brokers bringt Dir als Kunde mit Wohnsitz in der EU leider überhaupt nichts. Und das nicht nur bei Interactive Brokers, sondern bei jedem Institut, egal wo es seinen Sitz hat.

        Der Grund hierfür lautet: Marktortprinzip. MiFID II gilt für jede Bankdienstleistung, die gegenüber in der EU ansässigen Personen erbracht wird, egal von wo (analog übrigens zur DSGVO). Daran hält sich auch Interactive Brokers und hat den Handel von ETFs, die nicht MiFID-II-konform sind, für die entsprechenden Kunden gesperrt. Wenn Du auch diese Papiere als Privatkunde handeln möchtest, müsstest Du ein Depot bei einem Broker eröffnen, der sich nicht an die Richtlinie hält (aktuell beispielsweise noch die Swissquote).

        Zu Deiner zweiten Frage: Interactive lagert die Wertpapiere seiner europäischen Kunden in England. Die Erträge hieraus werden nicht durch das Institut besteuert. Das bedeutet, dass dies der Anleger nachträglich selber im Rahmen seiner Steuererklärung machen muss. Abgezogen wird bei Interactive Brokers (wie bei jeder anderen Depotbank auch) die Quellensteuer auf Ausschüttungen, in den USA zum Beispiel meist 15 Prozent. Diese ist wieder voll auf die heimische Abgeltungsteuer anrechenbar.

        Beste Grüße
        Luis

    3. Hallo.
      Ich bin Kunde bei Captrader, weil ich dort mit Optionen handle. Das Optionen betroffen sind, die auf ETF’s geschrieben sind hab ich auf „Jens Rabe“ sein Kanal mitbekommen aber nicht weiter verfolgt. Vor ca. 2 Wochen bin ich auf Luis sein Buch gestoßen und war gleich angetan von der Möglichkeit in Hoch Dividendentitel zu Investieren, da ich auf der suche nach einem passiven Investment mit einem hohen Cashflow bin. Ich Meldete mich mit Vorfreude für das Seminar in Göttingen an. Aktuell ist meine Freude getrübt, dank „MiFID-II“ oder „PRIIPS-Verordnung“ wie es die Mitarbeiter von Captrader nennen. Wie von Luis schon geschrieben, nützt eine „Fahnenflucht“ in ein anders Land nicht (auch die Schweiz wird sich wohl davor nicht verstecken können, da diese ein bilaterales Abkommen mit der EU haben). Was jetzt? Ich bin gespannt was Luis aus dieser Situation macht und welche Anlagemöglichkeiten im „Herbst Seminar“ sich zeigen werden.

      Grüße von einem „Selbstverantwortlichen und Mündigen“ Investor aus Süd Hessen.

      Olaf

      1. Hallo Olaf,
        vielen Dank für die Rückmeldung sowie natürlich die Anmeldung zum Seminar. Selbstverständlich habe ich auch das Thema MiFID II und Depotbank auf der Agenda. Zudem erhalten alle Seminarteilnehmer etwa vier Wochen vor der Veranstaltung einen Fragebogen, auf dem spezielle Wünsche vermerkt werden können. Um den Punkt vorwegzunehmen: MiFID II erfordert ein wenig mehr Recherche, vermag Einkommensinvestoren jedoch nicht zu bremsen! Wir sehen uns im Oktober.

        Beste Grüße nach Südhessen
        Luis

    4. Ich empfinde es mittlerweile nur noch als lästig wie man von der Politik bevormundet wird. Ich habe bis vor kurzem mit Inline Optionen gehandelt, welche seit kurzem über die Diba nicht mehr gehandelt werden dürfen. Sollen wir alle nur noch Sparbücher haben, damit ja nichts schief geht. Diese Helikopterelternpolitik ist einfach nur schrecklich. Gibt es überhaupt noch ein Institut, wo man zum Beispiel deine Hochdividendenstrategie handeln kann. Es dauert wahrscheinlich nicht lang und die Swissquote sperrt ebenso alles….

      1. Diese Empfindung teile ich voll und ganz. Hier sind wir Opfer eines politischen Ratsche-Effekts. Es kommen immer mehr Gesetze, Verordnungen und Regularien hinzu, aber es geht nie zurück (mit ganz seltenen Ausnahmen). Was die Swissquote angeht: Noch gibt es dort keine Einschränkungen.

        Beste Grüße
        Luis Pazos

    5. Hallo Luis,

      konntest du mittlerweile bereits Erfahrungen mit Captrader sammeln und testen ob dein Depot z.B. dort handelbar ist?
      Swissquote finde ich aus Kostenhinsicht eher suboptimal, da ich was das Hochdividendendepot angeht, eher noch in der Aufbauphase bin.
      Ich habe mir ein Demokonto bei Swissquote eingerichtet und die Seite ist sehr schön aufgebaut, auch was das individualisieren angeht. Die Preise sind jedoch knackig. ^^

      Mfg
      Robert

      1. Hallo Robert,
        ein längerer Artikel dazu wird folgen. Hier die wichtigsten Informationen in Kürze: Aktuell sind ausschließlich nicht MiFID-II-konforme ETFs für Kunden mit Wohnsitz in der Europäischen Union gesperrt. Alle anderen Titel sind weiterhin handelbar, auch börsengehandelte Fonds wie beispielsweise Closed-end Funds. Somit Gleiches gilt für kanadische Werte, so dass sich zumindest relativ einfach ein Ersatz für nicht mehr handelbare ETFs finden lässt.

        An diesem Zustand wird sich auch vermutlich nichts ändern. Warum das so ist, werde ich im Beitrag erläutern. Ausweichstrategien für Privatanleger sind möglich, lohnen sich jedoch erst ab einem hohen fünfstelligen Anlagevernögen. Auch das werde ich ausführlicher im Blogbeitrag erläutern. Für die Aufbauphase ist die Swissquote aufgrund der Kosten tatsächlich nicht optimal, bei der Verwaltung eine einmal aufgebauten Depots sieht es schon wieder anders aus. Die Preise sind nun mal deutlich teurer als bei CapTrader oder LYNX. Ein alternativer Ansatz wäre es, bei Swissquote zunächst nur die ETFs zu handeln, den Rest bei CapTrader.

        Beste Grüße
        Luis

    6. Hallo,

      auch wenn der letzte Beitrag nun schon etwas her ist möchte ich noch anmerken, dass die Preise von Swissquote doch in etwa auf ING Diba Niveau sind. Also kein Budget ala CapTrader aber dennoch bei Positionen a >= 3 T € zu verschmerzen. Werde allerdings auch obige Strategie fahren: Nicht bei Cap bzw. ING Diba handelbare Instrumente über Swissquote ordern. Und z.B. Kanadische Income Trust würde ich dann auch über Swissquote ordern. Canoe EIT Income Fund wäre ja dann so etwas. (Ich hoffe das ich in diesem Zusammenhang Dein Buch Luis aufmerksam gelesen habe und nicht „nachsitzen“ muss :-))

      Viele Grüße,

      Andreas

      1. Danke für die Erläuterung, vor allem den Hinweis auf die Vergleichbarkeit von Swissquote und ING was die Gebührenstruktur angeht. Kanadische Income Trust bekommst Du allerdings problemlos bei CapTrader.

        Beste Grüße
        Luis

    7. Hallo Luis,
      ich bin etwas verunsichert und besorgt über uns künftiges Finanzsystem, vor allem in der Eurozone.
      Laut Dr. Markus Krall, den ich sehr schätze, wird es ja voraussichtlich 2020 in der EU zu einem Bankenkollaps kommen. Als Folge daraus werden Aktien und Anleihen massiv crashen, eine Immobillienkrise aufziehen und der Euro wird sich auflösen.
      Als Schutz rät er sein Geld aus dem Euroraum zu bringen und in kurzfristige Staatsanleihen mit stabilen Währungen zu parken.
      Ob seine Prognosen eintreffen wird man erst sehen wenn die Zeit soweit ist. Allerdings mache ich mir doch meine Gedanken zur Risikoreduzierung. Ich bin nun am überlegen einen Teil meines Tagegeldes vom deutschen Konto zu Captrader zu transferieren um dort dann sukzessive in stabile Fremdwährungen (USD, CAD, AUD, NOK, SGD …) zu tauschen.
      Das Verrechnungskonto von Captrader ist ja laut deiner Ausführung bald außerhalb des Eurosystems und würde daher doch die Voraussetzung für eine Euro-Flucht bieten.
      Mir ist klar das ich damit ein Währungsrisiko eingehe, aber das habe ich ja im Prinzip mit Aktien in ausländischer Währung auch.

      – Habe ich was wesentliches übersehen ?
      – Ist die Idee vollkommen abwägig ?
      – Wie sicher wären meine Fremdwährungseinlagen bei Captrader nach einem Eurocrash.
      – Was hältst du von der Idee mit den kurzfr. Staatsanleihen ?

      Mich würde mal deine Meinung zu diesem Thema interessieren.

      Danke und viele Grüße
      Andreas

      1. Wenn Du einen Teil Deines Vermögens für den Fall einer einschneidenden Eurokrise in relativ stabilen Fremdwährungen nominal sichern möchtest, würde ich persönlich nicht auf Bankeinlagen ausweichen. Auch eine Bank außerhalb des Eurosystems ist eine „Blackbox“, deren Solvenz in so einer Situation durch Privatanleger nur schwer zu beurteilen ist. Wie die letzte Weltfinanzkrise belegt hat, ist der wahre Geldgeber der letzten Instanz („lender of last resort“) immer die öffentliche Hand. Unter allen Geldanlagen sind also kurzlaufende Staatsanleihen bestbeleumundeter Staaten die risikoärmsten Investitionen. Für mich zählen dazu diejenigen Australiens und Norwegens, die der Schweiz aufgrund des Kapitalisierung des Bankensektors und der eurolastigen Bilanz der Notenbank eher nicht!

        Beste Grüße
        Luis

        1. Hallo Luis,
          immer wieder toll wie du dein Wissen unentgeltlich mit anderen Anlegern teilst. Dafür gebührt dir meine größte Dankbarkeit.

          Als blutiger Laie dachte immer das Geld auf dem Verrechnungskonto von Captrader ist sicherer als Einlagen auf dem Konto einer deutschen Bank. Banken spekulieren mit den Kundeneinlagen und vergeben Kredite die ausfallen können. Bei Captrader handelt es sich bei den Kundeneinlagen um eine Art Sondervermögen.
          Aber so wie ich dich verstanden habe, könnte bei größeren Problemen Captrader, ebenfalls wie andere Banken, Solvenzprobleme bekommen. Somit wäre die Sicherheit der Einlagen, egal in welcher Währung, nicht mehr gewährleistet.

          Durch diese neue Erkenntnisse werde ich zur weiteren Diversifikation einen Teil meines überschüssigen Festgeldes lieber in kurzfristige Staatsanleihen von bonitätsstarken Staaten parken, da diese dann unantastbares Sonderdervögen wären. Über die Hälfte meines Vermögens ist derzeit sowieso in Hochdividendwerte angelegt und ich erfreue mich monatlich über meine steigenden Ausschüttungen.

          Vielleicht wäre dieses Thema mal interessant für einen Blogbeitrag. Ich bin mir sicher das die wenigstens Anleger Kenntnis darüber besitzen und sich der Gefahr ihrer Einlagen nicht bewußt sind. Unendliches Gelddrucken und die zunehmende weltweite Verschuldung führt nicht unbedingt zu einem gesteigerten Vertrauen in das Finanzsystem.
          Ob Euro-Crash, Weltfinanzkrise, Währungsreform oder Hyperinflation. Wie kann der Anleger sein Euro-Cashreserven am besten schützen um dann in der Krise billg am HY-Markt zuschlagen zu können.

          Viele Grüße
          Andreas

        2. Hallo Luis,
          auch mich beunruhigen die Entwicklungen im Finanzsystem und insbesondere im Bankensektor mit der fortschreitenden Ertragserosion.
          Ich würde deshalb zunächst gerne in kurzfristige Staatsanleihen (ca. 75% USD, 15% CAD, 10% AUD) als Sondervermögen investieren, da mir diese Anlage aktuell sicherer erscheint als Tagesgeld und außerdem eine höhere Rendite erwirtschaftet.
          Bei günstigen Kaufgelegenheiten (z.B. während einer Baisse) möchte ich diese sukzessive in Hochdividenden-werte „umtauschen“. Das Verhältnis der Währungen bei den Staatsanleihen soll ungefähr dem des späteren Portfolios entsprechen, damit ein weiterer Währungstausch und damit ein Währungsrisiko entfällt.
          Um die ungefähre Verteilung der Währungen untereinander abschätzen zu können, habe ich mir ein „virtuelles“ Musterportfolio zusammengestellt.

          Wie sinnvoll ist diese Vorgehensweise aus deiner Sicht und lässt sich das über captrader umsetzen ?

          Ich konnte leider auf der Seite von captrader nicht herausfinden, ob und ggf. in welche Staatsanleihen man investieren kann ?

          Falls nicht, gibt es hierzu eine Alternative ?

          Vielen Dank und beste Grüße
          Michael

    8. Hallo Luis,

      ich plane das nächste Jahr noch mit in Dt verfügbaren (Stichwort MIFID II) Dividendentiteln zu „überbrücken“ und nebenbei die 2000€ für Captrader anzusparen. Du hast hier im Artikel was von Sparplänen geschrieben, jedoch funktioniert der Link nicht mehr. Über die Suche bin ich bei Captrader auch nicht fündig geworden. Weißt du, ob es möglich ist Sparpläne anzulegen? In dem Depotverwaltungsartikel hast du geschrieben, dass man bei Captrader manuell Währungen tauschen muss vor einer Auslandsorder. Wie verträgt sich das mit Sparplänen?

      Und ist das aus deiner Sicht überhaupt sinnvoll, die Hochdividendentitel über Sparplan zu kaufen? Oder würdest du empfehlen einzelkäufe zu tätigen, damit man mit Limit handeln kann?

      Ich habe die Befürchtung, dass mich die „Pflicht“ zum manuellen ordern doch dazu verleitet market timing zu betreiben, bzw. ich dann doch nicht so regelmäßig mein Geld anlege, weil irgendwie mein Leben dazwischen kommt…

      Gruß
      Timo

    Schreiben Sie einen Kommentar

    Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    © 2017 bis 2024 Luis Pazos | Alle Rechte vorbehalten | Impressum |Datenschutz